Bárth János – Sztrinkó István szerk.: Cumania 13. (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Évkönyve, Kecskemét, 1992)

Régészet - Biczó Piroska: Román kori táltöredékek Bátmonostorról

по BICZO: ROMAN KORI TALTOREDEKEK . . . WORMSTALL, Albert 1897 Eine romanische Bronzeschüssel aus Westfalen. Zeitschrift für christli­che Kunst X. 239—250. SCHALENBRUCHSTÜCKE AUS DEM ROMANISCHEN ZEITALTER AUS BÁTMONOSTOR Die Studie macht zwei Bruchstücke von gravierten Kupferschalen aus Bátmonostor be­kannt. Die Schalenbruchstücke kamen im Laufe der Ausgrabungen auf dem Gebiet des am Ende des XII. Jahrhunderts gegründeten und zur Zeit des Tatarenzuges, 1241—42 vernich­teten Klosters zum Vorschein. Die Ordenzugehörigkeit des Klosters ist unbekannt, auf seiner Stelle wurde mit der Anwendung der Reste der ehemaligen Gebäuden 1345 ein Augustiener Einsiedlerkloster erbaut, das in der Türkenzeit endgültig vernichtet wurde. Das grössere Bruchstück (Bruchstück Nr. 1.) kam aus dem südlichen Abschnitt des Grabens um das arpadenzeitliche Kloster und die Pfarrkirche, in der Nähe des Grabenbo­dens, unter einer ziegelbruchstückig-kalkigen Schicht, die auf den Neuaufbau im XIV. Jahrhundert hinweist, zum Vorschein. Das Bruchstück ist Bodenteil einer Schale, seine Mitte verziert aufgrund der Inschrift die Gestalt der sich hingesetzten Superbia, seine Umschrift ist: НАС RADICE MALA NASCITUR OMN[EMALUM]. Die vier Halbge­stalten um den Umschrift sind nur bis zum Schulterteil erhalten geblieben, und sind nach ihren teils bruchstückigen Inschriften die Darstellungen von Idolatria, Invidia, Ira und Luxuria. Die erhaltengebliebenen Elemente der Verzierung ermöglichten die Zeichung des Konstruktionsschema mit Zirkel (Bild 3.). Das kleinere Bruchstück (Bruchstück Nr. 2.) ist der Seiten- und Randteil einer Schale, Man fand es über dem Umfriedungsgraben, in einer Schuttschicht, die nach der Vernichtung des Klosters zur Zeit der Türkenherrschaft entstand. Auf dem Bruchstück sind solche Schirmblumen, welche von den sog. Tugend- und Sündenschalen schon bekannt sind, dargestellt, zwischen den Blumen befinden sich Inschriftbruchstücke. Aufgrund der erhal­tengebliebenen Buchstaben sowie Inschriften anderer Schalen kann man behaupten, dass auf unserer Schale das Trio der Sünden odium-peccatum-dolus zwischen den Zweigen der Pflanzenornamentik dargestellt war. Aufgrund der Materialuntersuchungen kann man behaupten, dass die beiden Schalen­bruchstücke von zwei verschiedenen Gefässen stammen. Die Autorin bespricht die bisher bekannten, mit der Gestalt von Superbia oder Humilitas verzierten Schalen, und überblickt ihre Tugend- und Sündenaufzählungen. Sie stellt fest, dass die dargestellten Sünden bzw. Tungende immer fast die gleichen sind und folgen einander in einer gleichen Reihenfolge. Über dem Kopf von Superbia befindet sich Idolatria, dann folgen im Uhrzeigersinn Invidia, Ira, Luxuria. Falls auf der Schale auch noch andere Sünden dargestellt sind, sind diese Libido und dann Avaricia. Auf den Tugend­schalen befinden sich um Humilitas Fides, Spes, Caritas, Patientia, ihnen folgt auf der Hannoverer Schale Sobrietas, Pudicicia und Concordia. Die übereinstimmenden Aufzäh­lungen weisen sowohl im Falle der Sünden-, als auch der Tugendschalen auf das Vorhanden­sein je einen Grundtypes hin. Den Ursprung der Darstellungen und des Gedankenhintergrundes der Schalen for­schend weist die Autorin darauf hin, dass auf diesen Schalen jene Lehre in Kreisform dargestellt erscheint, die sich mit den Tugend- und Sündenbäumen beschäftigt und im 12. Jahrhundert beliebt war.

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