Bánszky Pál – Sztrinkó István szerk.: Cumania 12. (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Évkönyve, Kecskemét, 1990)

Régészet - Wicker Erika: Koporsók a csólyospáli avar kori temetőben

68 WICKER: KOPORSÓK A CSOLYOSPALOSI.. . eredménye. Múzeumi kutatások Bács-Kiskun megyében. Kecskemét 25 —35. 1985 Csólyospálos-Felsőpálos. Archaeologiai Értesítő 112. 281. 1986 Csólyospálos-Felsőpálos. Régészeti Füzetek I. Ser. 1. No. 39. 55. 1987 Koporsók a csólyospálosi avarkori temetőben. Múzeumi Kutatások Bács-Kiskun megyében. Kecskemét 1987. 57—70. 1987—88 Csólyospálos-Felsőpálos. Archeológiai Értesítő 114—115. 271. WIEDERMANN, Egon 1985 К historicko-chronologickym otázkam vcasnostredovekej spolocnosti 7.—8. stor. na Slovensku. (Horizontálno—stratigraficka analyza pohre­biska v Sturove,) Slovenská Archeológia XXXIII—2. 347—378. SÄRGE IM AWARENZEITLICHEN GRÄBERFELD IN CSÓLYOSPÁLOS Früher rechneten die sich mit der Awarenzeit beschäftigenden Forscher nur dann mit Bestattungen im Sarg, falls im Grab eiserne Sargklammer waren. In der letzteren Zeit rekonstruierte Péter ТОМКА aufgrund seiner Beobachtungen im Laufe der Freilegung des awarenzeitlichen Gräberfeldes in Táp (viereckige, dünne, dunkle Bodenstreifen — oft mit Holzresten — im Grab, zwischen den Grabwänden und dem Skelett) den dort gebrauchten Sarg: eine gezimmerte Holztruhe mit 2 oder 4 Füßen. Er machte auch darauf aufmerksam, daß gewisse Knochen- und Beigabenverschiebungen nur mit dem Vorhandensein eines hohlen Sarges erklärbar sind. In Csólyospálos sind keine Holzreste erhalten geblieben. Die günstigen Bodenverhält­nisse (die verschiedensten Bodensarten vom trockenen Sand bis zum Lehm) ermöglichten aber der Autorin, mit der Beobachtung der Bodenverfärbungen im Grab auf die einstigen Särge zu schließen. In ein em Drittel der Gräber (Zahl der freigelegten Gräber ist 243) waren Spuren, die unmittelbar auf Särge hinwiesen. Diese sind: 1. Eiserne Sargklammer 2. Bodenverfärbungen, am meisten 40—60 cm breite, dunkle Bodenstreifen im Grab­boden, über dem Skelett. Ähnliche Erscheinungen beobacteten die Forscher auch schon früher, und banden diese zum Kreise der aus der Ethnographie bekannten besonderen Grabausbildungen mit Bänkchen. Die Autorin beweist aber aufgrund der eigenen Beo­bachtungen, daß es sich in diesen Fällen eigentlich um Särge handelt. Eine andere Art der Bodenverfärbungen sind dunkle, dünne Bodenstreifen unter und über dem Skelett, die die Verfasserin mit Hilfe einer neuen Grabungsmethode (Quer- und Längschnitte) beobachten konnte. Diese Streifen sind Reste des oberen und unteren Teiles des Sarges, obwohl auch hier keine Holzreste erhalten geblieben sind. 3. Die zu kurzen und zu schmalen „Gräber" sind nach der Auffassung der Autorin keine Grabgruben, sondern die eigentlichen Särge: In diesen Fällen zeigte der nasse oder oft Lehmboden die Grabkonture und die Grabgrube gar nicht. (Es ist nähmlich unmöglich, ein etwa 180 cm langes, 40 cm breites „Grab" bis zu einer Tiefe von etwa 150—180 cm auszugraben.) Die obgenannten Bestattungen im Sarg sind vom Geschlecht und Alter des Toten unabhängig, und weisen auf den gesellschaftlichen Rang des Bestatteten nicht hin. Ihr

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