Bánszky Pál – Sztrinkó István szerk.: Cumania 10. (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Évkönyve, Kecskemét, 1987)

Néprajz - Bosnyák Sándor: Bezdán néphite

512 BOSNYÁK S.: BEZDAN NÉPHITE . . . DER VOLKSGLAUBE VON BEZDÁN IN DER ERINNERUNG DER SIPPE BOSNYÁK Das Dorf Bezdán gründete man 1742 aus Baranyaer, Somogyer, Tolnaer Leibeigenen auf dem linken Ufer der Donau, gegenüber des Dorfes Kisköszeg. In der Dorf mit vor allem ungarischer Bevölkerung kam es zu einer schnellen Entwicklung. Nach einem Jahr hat die Siedlung schon eine Schule, einen Pfarren, einen Artz, und sie ist 1772 schon ein Marktflecken. Die Bevölkerungszahl des Dorfes betrug vor dem ersten Weltkrieg 7623, 10% davon sind von deutscher Muttersprache, ausserdem leben hier einige serbokroatische, kroatische und bunjewatzische Familien. Die Vergangenheit der Sippe Bosnyák kann man bis zur Gründung des Dorfes auf der Spur folgen, doch spielt sie im Dorf erst vom Ende des vorigen Jahrhunderts eine führende Rolle. István Bosnyák, ein erfinderischer, schlagfertiger Mann, der eigentlichen Erdarbeiter war, rückte zwischen den vorha­bendsten Bauerwirten des Dorfes vor; in den 80-er Jahren hatte er schon drei Dreschmaschinen, und trieb auf mehr als 100 Joch Landwirtschaft. Die folgende Generation rückte noch mehr vor: sie bauten eine Ziegelfabrik, eine Dampfmühle und ein Elektrizitätswerk. Die Sippe spielt in der Entwicklung des Dorfes eine führende Rolle, doch lebt sie im Rahmen der bäuerlichen Traditionen, auch ihr Weltbild bewahrt eine ganze Reihe archaischer Elemente. Der Gott und Teufel schufen die Welt miteinander; der Teufel verlangt ein so grosses Stück, wie der Schatten eines Baumes ist, und seitdem „gehört die Welt dem Gott, aber der Schatten dem Teufel". Die Dualität begleitet ihren Glauben, und aus den 312 Angaben — Weltbild, mythische Gestalten und Gruppierung der denkwürdigen Tage — enfaltet sich ein reiches und einheitliches Glaubenssystem.

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