Bánszky Pál – Sztrinkó István szerk.: Cumania 10. (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Évkönyve, Kecskemét, 1987)

Néprajz - Szelestey László: Király Zsiga és a dunántúli pásztorművészet

NÉPRAJZ 483 PAP Gábor 1976 A Galéria — ment és maradt, Művészet, 11. sz. 12—15. POGÁNY Péter 1978 A magyar ponyva tüköré, Budapest. SOLYMOSSY Sándor 1915 A vadász temetése, Ethnographia, 232—255. SZELESTEY László 1977 Neves és névtelen pásztorfaragók, Művészet, 4. sz. 10—13. 1978 Kiss István dél-dunántúli pásztorfaragó és köre, Művészet, 1. sz. 18—21. 1980 Sobri ábrázolások egy múlt századi pásztor faragásain, Művészet, 2. sz. 30 —33. 1984 Bildwerk von Hirtenkünstlern und Betyárén, Volkskunst, 1. sz. 47. 1985 Pásztorművészet Baranyában 2. Dunántúli Napló, XI. 16. 8. ZSIGA KIRÁLY UND DIE HIRTENKUNST TRANSDANUBIENS Man kann die Geschichte der sich als einer der letzten Zweige der Volkskunst entfalteten Hirten­kunst Transdanubiens von dem ersten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts bis zum Anfang unseres Jahrhunderts auf der Spur folgen. Im Laufe der Veränderung während eines Jahrhunderts wird die gebundene Formung, die fast kanonartige Gestaltung von Grad zu Grad lockerer, und ein früher allgemein bekanntes visuales Zeichensystem kommt zu einem schnellen Zerfall, damit es seinen Platz einer selbst bezweckten Verzierung, einer dekorativen Oberflächenbearbeitung übergibt. Aus der dazwischen fallenden Epoche, also aus der tatsächlichen Blütezeit der Hirtenkunst blieb aber ein ausserordentlich reiches und vielfältiges Denkmalmaterial auf uns. Die Verfertiger dieser Gebrauchsge­genstände oder für festliche Gelegenheiten gefertigten Stücke, die aber auch immer eine wichtige Nachricht in Bildform schickten, kamen aus dem Kreise der Hirten. Auf den durch ihnen geformten, anfangs mit Gravieren und Wachsentechnik, später mit Ritz und endlich mit plastischem Schnitzen bearbeiteten Holzschnitzereien — auf Waschmangeln, Rasiermesserbehältern, Spiegeln — kann man neben den gleichen Zügen auch zahlreiche individuelle Handzüge, Lösungen finden — was beweist, dass in diesem eigenartigen Zweig der Volkskunst die Rolle und die Bedeutung des Individuums mit der Zeit immer mehr in den Vordergrund kommt. Das wird auch neben den charakteristischen Stilzeichen und durch die grosse Zahl der signierten Arbeiten treu bestätigt. Die meisten solchen, auch mit dem Handzug des Schöpfers versehenen Gegenstände stammen eben von Zsiga Király, dem Schule schaffenden, grössten Vertreter der Hirtenkunst in Transdanubien. Dieser Schafhirt von schwerem Schicksal, der mit den bekannten Wegelagerern des Bakonygebirges, mit Jóska Sobri und Ferkó Milfajt gesellte, lernte während seiner Haft schnitzen. Er sass vier und halb Jahre lang im Soproner Gefängnis. Nach seiner Freilassung verschwand er. Während vor, noch nach dem Gefän­gnis beschäftigte er sich mit Schnitzen. Seine auf uns gebliebenen sieben Schnitzereien — 5 Wäschman­geln und 2 Spiegel — sind ohne Ausnahme „Sträflingsarbeiten". Während dieser paar Jahre fasste er aber fast alles zusammen, was seine Vorläufer, die Hirtenschnitzer von West-Transdanubien im Laufe der Zeit zustande brachten und entfalteten. Ihre Lösungen bauten sich in das Lebenswerk von Zsiga Király organisch ein. Er war ein summierender, und zugleich ausstrahlender Schöpfer. Seine Wirkung bestimmt fast für ein halbes Jahrhundert die Tätigkeit der Hirtenschnitzer in West-Transdanubien. Nach dem Wirken der mit ihm charakterisierbaren ersten Soproner Schnitzschule organisierte sich — etwa eine Generation später —, eigentlich seinen Spuren folgend in Sopron, bzw. durch die von hier nach Kismarton (jetzt Eisenstadt, Österreich) transportierten Gefangenen in der heutigen Eisenstadt. Mit der Veröffentlichung der Arbeiten der Schnitzer möchte diese, sich auf originale Forschungen im Archiv und in Stammbüchern beruhende Schrift auch die weiteren Bearbeitungen erleichtern. Der Verfasser ist davon überzeugt, dass die Botschaft dieser Gegenstände für die Forscher sowie Schöpfer der Gegenwart und der Zukunft mit nützlicher Lehre dienen kann.

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