Bánszky Pál – Sztrinkó István szerk.: Cumania 9. (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Évkönyve, Kecskemét, 1986)

Történelem - Szita László: A nemzetiségi iskolaügy alakulása a második világháború idején a visszacsatolt Bács-Bodrog vármegyei területeken, 1941–1944

290 SZITA L.: A NEMZETISÉGI ISKOLAÜGY ALAKULÁSA ... schule gebrachte Gesetzesexekutive mit grossem Sachverständnis leitete. Ab 1938 betraute man ihn neben den Komitaten Tolna, Somogy, Veszprém, Fejér und Pest-Pilis-Solt-Kiskun auch mit der Kontrolle des Nationalitätenschulwesens des Komitats Bács-Bodrog. Darüber hinaus fiel es auch in seinen Aufgabenbereich, das deutsche und serbische Schulwesen des im Laufe der Gebietsrevisionen erneut angeschlossenen Bácska zu überwachen. Die nahezu tausend Berichte und statistischen Erfas­sungen von Balázs gestatten einen Einblick in die damalige in den Schulen herrschende politische Stimmung, und geben einen Überblick über die Geltendwerdung der Politik von Nationalitäten und nationalen Minderheiten sowie über deren Hindernisse, über sämtliche Fragen des muttersprachlichen Unterrichts und über das Weiterleben sprachlicher Kontinuität, sowie in Ermangelung an Lehrbüchern für die Nationalitäten auch über die methodischen Probleme des Vermitteins der Muttersprache. Besondere Aufmerksamkeit haben jene eingehenden Analysen verdient, bei denen sich klar zeigt, wie sich die Lehrkräfte und Eltern in den während des Wiederanschlusses untersuchten Schulen zur neuen politischen Lage verhielten. Im Verlauf seiner Besuche in den ungarischen Schulen und den Schulen mit gemischter Nationalität in Bácska stellte sich jenes Bild, welches hier auch früher die Politik der Nationalitätenschule im königlichen Jugoslawien sowie die nationalitätenwidrigen Tendenzen charakterisierte. Die Untersuchungen von Balázs weisen auch darauf hin, dass die derzeitigen Nationalitätenstatisti­ken mit verschärfter Kritik aufzufassen sind. Er persönlich hat die Nationalitätenstatistik sämtlicher Schulen in Bácska kontrolliert und korrigiert. In seinem Auftrag als Schulinspektor an den Schulen von Bácska hat er zwischen 1941 und 1944 mehr als hundert Besuche abgestattet. Ihm gehörten 33 Schulen an. Aufgrund seiner Berichte wird sichtbar, dass die Militärverwaltung nach dem Wiederanschluss vollkommen unfähig war, diese heikle und so viel Fachwissen, Geduld und eine politisch klare Sicht beanspruchende Frage zu lösen, welche die deutschen und serbischen Schulen damals bedeuteten. Es ist später selbst den Organen, die sich zur Leitung des Schulwesens von Bácska herausgebildet hatten, nicht gelungen, diese Frage zu meistern. Wegen der nationalitätenwidrigen Schulpolitik des jugoslawischen Königreiches hatten sämtliche nationale Minderheiten Diskriminierung und schwere Vernachlässigung erleiden müssen. Und so waren für das Schulwesen von Bácska zu der Zeit die ebenso mit Nationalismus behafteten ungarischen Verwaltungen des Schulwesens, der sich während der jugoslawischen Ära in den deutschen Schulen verstärkte nationalsozialistische Geist und die starke Gegenwart des Volksbundes, die Passivität der serbischen Lehrkräfte und die Ungarnfeindlichkeit der deutschen, zumeist nationalsozialistischen Lehrerschaft bezeichnend. Auch der Unterricht des Ungarischen als Lehrsprache zeigte das Bild eines völligen Untergangs. Aufgrund der Einberufungen und des dadurch immer stärker werdenden Mangels an Lehrkräften hatte der Volksbund die Möglichkeit, sich ab 1943 immer mächtiger auszubreiten, auch in jenen deutschen Schulen, deren Leitung er früher nicht in Händen hatte. Die hier vorgestellte Lage des Komitats Bács liefert wichtige und ergänzende Angaben zum Schulwe­sen während der Gegenrevolution.

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