Bánszky Pál – Sztrinkó István szerk.: Cumania 8. (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Évkönyve, Kecskemét, 1984)

Embertan - Henkey Gyula–Kalmár Sándor: Kiskunsági őslakosok etnikai-embertani vizsgálata

602 HENKEY GY.—KALMÁR S.: KISKUNSÁGI ŐSLAKOSOK . . . RESÜMEE Die ethnisch-anthropologische Untersuchung der autochthonen Bevölkerung der Kiskunság Vorliegende Abhandlung befaßt sich mit den Untersuchungsergebnissen der ehemaligen ku­manischen Siedlungen des Donau-Theiß-Zwischenstromgebietes, deren Bevölkerung bis zum En­de der Türkenherrschaft auch in ihrer Sprache ungarisch geworden ist. In diesem Prozeß fiel auch den Eheschließungen eine bedeutende Rolle zu. Zwischen 1958 und 1980 wurden in sechs Ort­schaften 1998 Personen untersucht. Die Untersuchungsbögen der Mitglieder der im 18—20. Jh. eingewanderten Familien haben wir vor der Bearbeitung des Materials abgesondert. Die Abhand­lung erfaßt vor allem die Daten der 24—60-Jährigen. Für die autochthone Population der Land­schaft Kiskunság (Cumania, Kleinkumanien) ist bei beidenGeschlechtern die Brachyzephalie, Eury­prosopie, braune Augenfarbe, braunschwarze Haarfarbe, vorstehende Jochbeinform, steile Stirn, der gerade Nasenrücken und das leicht gewölbte Hinterhaupt charakteristisch, bei den Männern kommt außerdem auch noch der konvexe Nasenrücken häufig vor. Die durchschnittliche Sigma­ration beträgt 99.87 für die neun Maßzahlen und 91.70 für die drei Indices. Tab. 22. zeigt die taxo­nomische Verteilung von 1478 Mitglieder der autochtonen Bevölkerung über 18 Jahren. Die häufigeren Typen sind der turanide (31,6%), vorderasiatische (armenide, 14,1%), ostmedi­terrane (12,9%) und der pamirische (5,8%) Typus. Tab. 23. enhält die Daten der an den Fotos vorgefürten Individuen. Die innerhalb des turaniden Typus häufigste „Alföld"-Variante ist in Abb. 6—11. zu sehen. Tab. 24—34 zeigen die Standards jener Typen an, die in Mittelungarn häufiger als 1% vorkommen, die Standards der alpinen und lapponoiden Männer ist wegen des kleinen Prozentsatzes nur von informativem Charakter. Den Abstand der einzelnen Typen und der drei turaniden Varianten geben wir mit den Distanzindices nach Hiernaux an (Tab. 36—37). Von den durch uns untersuchten Ungarn haben wir die Daten von 5813 Männern und 6009 Frauen in der 24—60 jährigen Altersgruppen zusammengefaßt, die Durchschnittswerte sind in Tab. 38. enthalten. Den Abstand zwischen den mittelungarländischen Durchschnitten und den einzelnen ungarischen ethnischen Gruppen geben wir mit den Distanzindices nach Hiernaux in Tab. 39. an. Dem Durchschnittwerte stehen die Statistikmaßzahlen der Palotzen und der Population in der Umgebung von Kalocsa auffallend nahe, die autochthone Population der Kiskunság nimmt eine Mittelstelle ein. Die autochthonen Bewohner der Kiskunság stehen deshalb nicht dem Durchsch­nitt näher, da zwischen den erfaßten Individuen auch nicht-autochthone ungarische Populationen mit beträchtlichem Prozentsatz vertreten sind und bei diesen kommen die hellen Augen und der konkave Nasenrücken häufiger vor, außerdem waren bei jener autochthonen Population der Kis­kunság ostmediterrane Merkmale wesentlich über Durchschnitt wahrzunehmen, die bei den verwandten Turkmenen, Aserbaidschanen und den Kasaner Tataren häufiger sind und welche Nemeskéri und Gáspárdy in beträchtlicher Zahl an den ungarischen Schädeln der Landnahmezeit nachgewiesen haben.

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