Bánszky Pál – Sztrinkó István szerk.: Cumania 8. (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Évkönyve, Kecskemét, 1984)

Művészettörténet - Simon Magdolna: Tervek és épületek (Kecskemét építészete a századfordulók a Bács-Kiskun megyei Levéltár tervanyagának tükrében)

M ŰVÉSZETTÖRTÉNET 55 RESÜMEE Pläne und Gebäude Das wohlbekannte, heutige Stadtbild des Zentrums von Kecskemét entstand um die Jahrhun­dertwende. Das wirtschaftliche Aufblühen der — vorwiegend durch die Landwirtschaft und die bearbeitende Industrie geprägten — Stadt machte die Umgestaltung der Stadtstruktur und die Errichtung neuer öffentlicher Gebäude möglich. Dieses Programm wurde von zwei weit­blickenden Bürgermeistern — Péter Lestár (1880—1897) und Elek Kada (1897—1913) — zusammen­gestellt und mit Einbeziehung von bedeutenden Architekten der Epoche von ihnen in die Tat umgesetzt. Ausser den fertigen Gebäuden zeugen zahlreiche Pläne und Dokumentationen von der einzigartig reichen und anspruchsvollen Bautätigkeit dieser Zeiten. Diese Pläne werden im Ar­chiv des Komitats Bács-Kiskun und in der Bibliothek des Reformierten Kirchenbezirks an der Donau bewahrt. In der Ausstellung des József-Katona-Museums vom 26. Juni bis 13. Sept. 1982 kam es zu ihrer Präsentierung. Der führende Architekt der zu behandelnden Epoche, Ödön Lechner hatte schon sehr früh, im Jahre 1873, Aufträge von der Stadt Kecskemét. Zu jener Zeit projektierte er — mit Gyula Pár­tos zusammen — das sog. hauptstädtische Mietshaus in der Zöldfa-Strasse (heute: Veres-Pálné­Strasse 9). Das Gebäude schmückende Standbilder haben einen engen Zusammenhang mit der Ge­schichte von Kecskemét: die Stammesführer des angeblich in Pusztaszer abgespielten Landstages, Kohári, der Gutsherr von Kecskemét, József Katona, der Verfasser des nationalen Dramas, sowie János Hunyadi, König Matthias und Zrinyi stehen in den Nischen der Mauer. Im Jahre 1884 haben Lechner und Pártos ein Dampf- und Wannenbad entworfen. Dann ist auch die 1884 angefangene Rudolf-Reitkaserne und ihr 1891 am Preisausschreiben gewonnener Plan des Rathauses realisiert worden. Am 1897 fertiggebauten Rathaus hat Lechner aus der Volks­kunts stammende Motive als Schmuckelemente verwendet und farbige Zsolnay-Keramik und Pirogranit benutzt. Das Theater wurde von einer namhaften Wiener Baufirma „Fellner und Helmer" entworfen und gebaut. Es zeigt in allen Einzelheiten Motive des Neobarocks. Lechner war bestrebt, eine eigene, neue Form zu entwickeln. Dieses Vorhaben von ihm wurde durch zahlreiche formelle Nachfolger sowie durch eine sich „Jugendliche" nennende Gruppe fort­gesetzt, die die Materialverwendung und die strukturellen Lösungen der volkstümlichen Archi­tektur in ihrem Stil verwirklichen wollten. Von den ersteren muss Géza Márkus erwähnt werden, der den mit Keramik reich verzierten sog. bunten Palast („Cifrapalota") in den Jahren 1902—1903 entworfen und gebaut hat. Marcell Komor und Dezső Jakab haben ein Handwerker-Heim (1904— 1907), dann eine Markthalle (1908) im ungarischen Sezessionsstill entworfen. Der grösste Wert der nur auf Papier gebliebenen Markthalle liegt in erster Linie in der zentralen Halle aus Gusseisen und Glasgestell. Die „Jugendlichen" (Valér Mende, Béla Jánszky und Tibor Szivessy) haben viele Aufträge im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Zentrums sowie an den Bauten der Künstlerkolonie bekommen. Am Hauptplazt stehen die hervorragendsten Gebäude von Valér Mende: das Refor­mierte Hauptgymnasium und Juristische Akademie (das Neue Kollegium) und das für die evan­gelische Kirche entworfene Mietshaus (der Luther-Palast). Die Aufträge für diese Bauten hat der 23jährige Architekt gleich nacheinander erhalten. Im Jahre 1911 wurde der Luther-Palast, 1912 das Neue Kollegium fertiggebaut. Bis auf die Keramik — die die Auswirkung von Lechner ahnen lässt — arbeitet der Architekt mit Elmenten der Volkskunst, so zum Beispiel die malerischen Dä­cher, die Materialverwendung,die Farben und die Einzelheiten der Struktur. Der Grundriss wi­derspiegelt die betreffende Funktion des Hauses. Béla Jánszky und Tibor Szivessy haben meistens

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