Bánszky Pál – Sztrinkó István szerk.: Cumania 8. (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Évkönyve, Kecskemét, 1984)

Irodalomtörténet - Orosz László: A Bánk bán nemzeti színházi előadásainak szövege (1868–1929)

530 OROSZ L.: A BANK BÁN . . . RESÜMEE Der Text der Aufführungen des „Ban Bánk" im Nationaltheater (1868—1929) Der vorliegende Aufsatz ist eine Fortsetzung der Studie im Band VI. des Cumania, die sich mit dem Souffleurbuch der Texte der Ban-Bánk-Aufführungen zwischen 1845 und 1867 im National­theater beschäftigte. In der vorliegenden Arbeit steht auch ein Souffleurbuch im Mittelpunkt der Ausführungen, das. man zwischen 1868 und 1929 im Nationaltheater benutzte. Von diesem Souffleurbuch hatte man früher gemeint, dass es aus dem Jahre 1859 stammt, aber der Verfasser dieser Studie beweist hingegen, dass der Text nicht zensiert wurde (die politische Zensur wurde durch den Österreich-ungarischen Ausgleich im Jahre 1867 abgeschafft) und dass er sich an eine Ban-Bánk-Ausgabe aus 1860 stützt. Auf diese Weise kann es mit Recht angenommen werden, dass es zum Anlass der ersten, unzensierten Ban-Bánk-Aufführung nach dem Ausgleich angefertigt wurde. Der Stempelabdruck des rumänischen Zensors vom 26. Sept. 1919 auf dem Titelblatt (Budapest befand sich vom 4. Aug. bis 14. Nov. 1919 unter rumänischer Besatzung) und die Schauspielernamen in ihm zeugen davon, dass es auch noch im 20. Jahrhundert gebraucht wurde — nach aller Wahrscheinlichkeit —, bis zur grundlegend neuen Regie des Ban Bánkim Jahre 1930, also praktisch 61 Jahre lang für 161 Vorführungen. Das Souffleurbuch enthält nicht den gesamten Text des Dramas, man hat den Prolog und die längeren beschreibenden Teile genauso ausgelassen, wie es auch bei den früheren Souffleurbüchern der Fall war. (Es wurde hier trotzdem weniger ausgelassen als bei dem früheren Souffleurbuch: hier 10,5%, dort 22,6%). Am Text wurden zahlreiche kleinere Änderungen vorgenommen, um den sogar zur Zeit der Entstehung für veraltet geltenden Text von József Katona der Bühnensprache der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts näherzubringen. Die kleineren Umgestal­tungen des Textes aber ganz besonders die Auslassungen zeugen von einer fachmännischen dra­maturgischen Konzeption: man wollte das Drama noch gedrängter machen. Dies wurde durch das Weglassen bestimmter beschreibender Teile, durch die Kürzung der längeren Monologe, durch die Zurückdrängung einiger Nebendarsteller erreicht. Damit wurde teils eine bereits in der 1840erjah­ren eingesetzte Tradition der Vorführung des Stückes fortgesetzt, teils die Konzeption des Regisseurs der Aufführung von 1930 — Sándor Hevesi — in die Tat umgesetzt. Er hat den Ban Bánk vor seiner ziemlich umstrittenen Regie 1930 auch schon 1916 und 1924 im Nationaltheater auf die Bühne gebracht. (In der Reihenfolge zur Analyse der Textbücher des Ban Bánk wird eine spezielle Studie die Aufführung 1930 behandeln.) Der Autor wirft im Zusammenhang mit den Auslassungen auch andere Aspekte auf: die even­tuelle Einmischung der Zensur während des ersten Weltkrieges und der rumänischen Besatzung,, den Einfluss der dramaturgischen Diskussionen über einige Detaillen des Ban Bánk, die Rollen­konzeptionen der aufeinanderfolgenden Schauspieler. Ein besonderes Kapitel befasst sich mit dem Textbuch des Ban Bánk, das man zum Gastspiel des Nationaltheaters in Wien im Jahre 1892 ver­fasst hat.

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