Bánszky Pál – Sztrinkó István szerk.: Cumania 8. (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Évkönyve, Kecskemét, 1984)

Néprajz - Bárth János: Földművelés és állattartás Bácska északi határvidékén a 18. században

322 BARTH }.: FÖLDMŰVELÉS ÉS ÁLLATTARTÁS . , . RESÜMEE Ackerbaii und Viehhaltung im XVIII. Jahrhundert im nördlichen Grenzgebiet von Batschka ]n dem Gebiet zwischen der Donau und Theiss dehnten sich zwischen Baja und Kecel an der Grenze der einstigen Komitate Batsch-Bodrog und Pest-Pilis-Solt im XVIII. Jahrhundert sandige „Puszten". Hier trafen sich in jener Zeit nicht nur die beiden Komitate und zwei Landschaften, sondern auch zwei Dominien, die Grundbesitze zweiet Gutsherren. Einen Teil der Landschaft besass der Erzbischof von Kalocsa, einen anderen Teil der Gutsherr der Stadt Baja, namens Czo­bor, und später die Familie Grassalkovits. Die beiden Gutsherren bzw. Dominien führten im XVIII. Jahrhundert sehr häufig Rechtsstreite gegeneinander, um gerichtlich festzustellen, wie weit die Grenzen ihrer Besitze reichen. Besonders heftig wurden die Auseinandersetzungen in den Jahren 1768—1769 fortgesetzt. Im Laufe der Prozesse wurden sehr viel Zeugen, darunter Bauern und Hirten, verhört. In den schriftlich festgehaltenen und bis zum heutigen Tage aufbe­wahrten Aussagen wurde viel von den damaligen Ackerbau, Viehhaltung und Pusztagebrauchs­ordnung, über das Schicksal der Bauern und Hirten bzw. über ihren Lebensweg gesprochen. Der Verfasser des gegenwärtigen Studiums hat diese Geständnisse aus dem XVIII. Jahrhun­dert, als die wichtigste Bezugsquelle angesehen. Er hat ihre Angaben mit den Daten von Zusam­menschreibungen, Zehcntlisten, patrimonialgerichtlichen Prozessen und Landkarten ergänzt. Er war bestrebt Arbeiten volkskundlicher Anschauung mit geschichtlichen Methoden zu schreiben und Hess dabei geschichtliche Quellen reden, die hauptsächlich in den Bekenntnissen der Grenz­markprozesse zum Ausdruck kamen. Nach der die Geschichte der Rechtsstreite schildernden kurzen Einleitung behandelt der erste Teil der Abhandlung den Ackerbau der Landschaft aus dem XVIII. Jahrhundert. Aus den Geständ­nissen der Rechtsstreite geht der pusztaer Ackerbausystem, insbesonders die freie Besitzergreifung und Brachfelder zurücklassende Feldbenutzung hervor. Der Verfasser beschäftigt sich getreulich der historisch-wissenschaft-lichen Traditionen der ungarischen Ethnographie ausführlich mit dem Übergang in der Benutzung von Sichel und Sense, d. h. Arbeitsgerätewechsel, sowie, mit den Fragen der Getreideernte mit Sichelsensen und Sen­sen, ausserdem mit dem Problem der Garbenbündelung und Getreide-eschoberung. Verhäl­tnismässig viele Zeugenaussagen befassen sich mit den Orten des Drusches in den Flu­ren. Diese Getreidebehandlungsorte führen den Autor zur Vorstellung fernliegender, bäuerlicher Standorte, d. h. zur Vorstellung der Puszten. Die zweite Hälfte der Studie zeigt uns die Erinnerungen an das Hirtenleben und Viehhaltung auf der Puszta. Auf den Puszten des Gebietes hielten in erster Reihe die Hirten des Kalocsaer Erz­bischofs und die von der Bajaer Herrschaft Parzellen pachtende raizische Händler ihre Tiere. Im Herbst und Winter aber kamen auch Hirten und ihre Tiere aus anderen Gebieten in diese Gegend. Auf den Puszten in Nord-Batschka züchtete man in erster Reihe Schafe und Rindvieh. Aufgrund der Studien bezüglich der Hirtenabstammungsorte ist eine Hirtenmigration zu beobachten. Der Verfasser beendet sdie Studie mit der Beschreibung der einstigen Brunnen. Er führt jene Daten an, mit welchen er den Bau eines kurzlebigen Pumpbrunnens schildert. Diese Unterneh­mung galt in den 1750-er Jahren, als eine ungewöhnliche Neuerung auf der Ungarischen Tiefebe­ne.

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