Horváth Attila szerk.: Cumania 7. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1982)
H. Tóth E.: Seltsame Bestattungsriten in awarenzeitlichen Gräberfeldern in der Region zwischen Dónau und der Theiss
Grabboden sogar in den awarenzeitlichen Gräberfeldern von einem verhältnismässig ähnlichem Alter des Komitats Bács-Kiskun als keine allgemeine Erscheinung betrachtet werden kann, denn sie kam in einigen neuestens freigelegten Gräberfeldern beziehungsweise Gräberfeldteilen (Szabadszállás-Batthyány Strasse 26 , Szalkszentmárton-Döghalom) 27 gar nicht zum Vorschein. In einigen Gräbern des Gräberfeldes von Haj ós-Cifrahegy wurden Eintief ungen, die den in den Grabbolden eingegrabenen doppelten Quergruben ähnlich sind 28 , und in den Gräbern des südwestlichen Teiles des Gräberfeldes von Székkutas wurden Eintiefungen in den vier Ecken der Gräber beobachtet. 29 István Dinnyés hat in den Ecken der Gräber Eintiefungen und Doppelspuren von Holzrahmen im Gräberfeld von Farmos gefunden 30 und László Szekeres berichtet über ähnliche Erscheinungen aus dem Gräberfeld von Backa-Topola (Bács-Topolya). 31 In einem Teil der Gräber des Gräberfeldes wurden senkrecht stehende Holzpfosten gefunden, die von zwei Balken verbunden wurden und die Leiche wurde auf Planken, die über den letzteren lagen, gelegt. Spuren von Holzsärgen konnten nicht beobachtet werden und Eintiefungen kamen entweder in beiden Enden der Gräber, oder in den Ecken in einer Form von gerundeten oder rechteckigen Eingrabungen, beziehungsweise parallel laufenden Quergruben vor. Diese Beobachtungen unterstützen unsere Annahme, dass in unseren oben besprochenen Gräbern eine auf Füssen stehenden Holzstruktur ins Grab gelegt wurde. Auf unserem Gebiet fehlen die hoch über den Grabboden ragenden Holzstrukturen und innere Schutzdächer, die anderswo häufiger beobachtet und mit Recht angenommen werden können. Die Bedeckung des Grabes können wir nur im Falle der zwei sogennanten „Ohrgräber" des Gräberfeldes von 26 E. H. TÓTH ArchÉrt 102. 1975. 304.; ArchÉrt 103. 1975. 299.; Rég. Füz. 16. 1960. 73-74. 27 E. H. TÓTH: Rég. Füz. 22. 1969. 40. 28 M. KŐHEGYI-E. WICKER: ArchÉrt 106. 1979. 2. 283. 29 K. B. NAGY: Rég. Rüz. 33. 1980. 68-69. 30 I. DINNYÉS Vortrag auf der Konferenz von Kecskemét, 22. 10. 1980. 31 L. SZEKERES: Necropolis from the Avar Period at Backa-Topola. Problemi Soebe Narodau Karpatskoj Kotlin — Probleme der Völkerwanderungszeit im Karpatenbecken. Novi Sad 1978. 1959. Kunszállás annehmen. In der länglichen Seitenwand des Grabes vertieften sich senkrechte Eingrabungen von der Oberfläche bis zu einem Drittel der Grabtiefe hinein, in denen vielleicht ein auf zwei Querstangen liegender Holzdeckel sein konnte, Holzspuren konnten wir aber nicht entdecken. Ebenso haben wir bis jetzt keine Spuren einer kistenartigen Holzstruktur in den Gräberfeldern von Komitat BácsKiskun gefunden, ganz im Gegenteil widersprechen die manchmal beobachteten doppelten Holzrahmen und die zwischen ihnen stehenden Querlatten dem Vorkommen jener auf kürzeren oder längeren Füssen stehenden Holzkisten in den Gräbern, deren Konstruktion auf Grund der Gräber des Gräberfeldes von Táp von Péter Tomka so überzeugend rekonstruiert wurde. Unseres Erachtens können die Füsse dieser Kisten oder ihre in ihrer vollen Breite hineinsenkenden Bretter die Eintiefung der Grabenden viel besser erklären, als die Erleichterung des Zurückziehens der Seile. * Die Bedeckung des Toten mit einer Holzkiste weist auf ein sorgfältiges Begräbnis hin, deshalb kann man das Weglassen der Bodenbretter des Sarges erst nur dann annehmen, wenn eine bessere Ruhestelle, z.B. ein Bett aus einem anderen Material für den Toten vorbereitet wurde. So etwas war z.B. das Hineinlegen des Totenbettes ins Grab und es war genug, es mit einem kistenähnlichen Deckel, der in seinen Ausmassen etwas kleiner als das Totenbett war, zu bedecken. Wir nehmen an, dass die Benützung des Sargdeckels ohne Bodenteil sich infolge der oben beschriebenen Bestattungsweise entwickeln konnte und deshalb ist es nicht überraschend, dass ihre Analogie sehr schwer zu finden ist. Móra betonte hinsichtlich das Gräberfeldes Deszk D, dass im Gegensatz zu den arpadenzeitlichen Begräbnissen „wir in nahezu jedem Grab des darunter liegenden awarischen Gräberfeldes die Spuren des den Toten deckenden Holzes, undzwar das irgendeiner Tannenart gefunden haben", in einer anderen Stelle macht er einen klaren Unterschied, als er den Ausdruck „Sarg" benützt 32 , so könnten wir darauf denken, 32 F. MÓRA: a.a. 43. 1932. 57. 185