Horváth Attila szerk.: Cumania 7. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1982)

H. Tóth E.: Seltsame Bestattungsriten in awarenzeitlichen Gräberfeldern in der Region zwischen Dónau und der Theiss

wurde. Unter ihnen war Ferenc Móra, der sich mit der Frage eingehender beschäftigte. Er brachte sie, weil er während seiner Ausgrabungstätigkeit die Erscheinung nur im wassernahen Gräberfeld von Fehértó В 14 fand, in Zusammenhang mit der Hinab­leitung des Grundwassers aus dem Grab und schloss damit die Möglichkeit der Holzstrukturen oder Pfahl­bauten aus. Seine Meinung wurde durch eine lange Zeit generell akzeptiert und erst neuestens wurde auf Grund von überzeugenden Beweisgründen von Z. Cilinska 15 und P. Tomka 16 bezweifelt. Wir könn­ten ihre Beweisgründe mit Beispielen aus unseren eigenen Erfahrungen unterstützen. Sie haben näm­lich bewiesen, dass die Eintiefung der Grabsenden entweder seicht, oder auch in hoch über dem Grund­wasserniveau liegenden Gräbern bemerkbar ist, be­ziehungsweise, wenn sie der Hinableitung des Regen­oder Grundwassers gedient hätten, dann wäre diese praktische Lösung in jedem Gräberfeld angewandt worden, aber zeigen einige Gräberfelder keine Spu­ren solcher Eintiefungen auf. Besonders nützlich ist Péter Tomkas Aufsatz über die awarischen Begräbnissen mit Sarg auf dem Ge­biet der Kisalföld 17 , der erst neuestens, nach der Abschliessung meines Manuskriptes erschien. Die Arbeit, die auf Beobachtungen bei Ausgrabungen und und einer grossen Materialaufsammlung beruht, beweist überzeugend, dass der Brauch des Begräb­nisses mit Sarg in der Spätawarenzeit auf dem Gebiet der Kisalföld beinahe allgemein verbreitet war. Nach Vollständigkeit strebend versucht der Ver­fasser nahezu alle in den Gräbern beobachteten Er­scheinungen zu erklären, womit er die Schwierig­keiten und manchmal auch das Risiko der Pionier­arbeit übernimmt. Seine Arbeit enthebt mich von 14 MÓRA F. : Néprajzi vonatkozások Szeged vidéki nép­vándorláskori magyar leletekben. Ethn. XVIII. 1932. 56.; GY. LÁSZLÓ: Etudes archéologiques sur l'histoire de la société des Avars. Budapest 1955, 35. Grab 65, Abb. 16.; A. TOCIK: Pohrebny ritus na vcasnostredo­vekych pohrebiskáchv Holidaroch a Sturove S A XVIII. 1. 1970. 31. ; I. BÓNA :A népvándorlás kora Fejér megye­ben — Die Zeit der Völkerwanderung. Székesfehérvár 1971. 30. 15 Z. CILINSKÁ: Slawisch-awarisches Gräberfeld in Nővé Zamky. A S-Fontes VII. 105-106. Bratislava 1966. 16 P. TOMKA: Adatok a Kisalföld avarkori népességének te­metkezési szokásaihoz — Angaben zum Bestattungs­brauchtum der Bevölkerung von Kleinen Alföld in der Awarenzeit. III. Arrabona 17. 1975. 52. 74. 17 P. TOMKA: a.a. O. 17-108. der detaillierten Aufzählung der in seinen Gräber­feldern vorkommenden analogen Erscheinungen und die in den Grabboden eingegrabenen Eintiefungen, die er Sargspuren hält. Tomka beobachtete ähnliche Erscheinungen in mehr als 70% der Gräber des von ihm eingehend analysierten Gräberfeldes von Táp, während in anderen Fundorten fand er Eintiefungen in den Grabboden in einem wesentlich kleineren Verhältnis, oder selten, manchmal fehlten sie voll­kommen. In dieser Hinsicht stimmen seine Erfahrun­gen mit den Beobachtungen in der Slowakei und auf dem Gebiet zwischen der Donau und der Theiss vollkommen überein. Das einzige Problem ist, dass er die Erklärung der obigen Erscheinung in einer Lösung der Einlegung einer auf langen Füssen ste­henden „Truhe" als Sarg ins Grab, beziehungsweise der des Zurückziehens der bei der Niedersenkung benützten Seile meint. 18 Mit seinem Vorschlag zur Lösung, seiner Erklärung, beziehungsweise mit der Verallgemeinerung der letzteren können wir ebenso nicht einverstanden sein, wie mit der Idee, dass er sogar die Annahme jener Holzstrukturen, auf die slowakische, tschechische und jugoslawische For­scher in mehreren Fällen hinweisen und auf sie er sich ohne Ausnahmen bezieht, ablehnt. 19 Unseres Erachtens werden die Beobachtungen auf dem Geniet der awarenzeitlichen Bestattungsbrauche in Raum und Zeit so vielfältig reicher, dass es sich um ein vollkommen hoffnungsloses und sogar unnö­tiges Unternehmen handelt, auf diesen Fragen eine einzige Erklärung zu suchen. Es wäre sinnlos, die Wirklichkeit zu vereinfachen, als wir über eine Man­18 P. TOMKA: a.a. 0. 53. 19 P. TOMKA: a.a. 0. 18.97; CILINSKÁ: a.a.O. 113-114.; Bestattungsritus im VI — VIII. Jahrhundert in der Süd­slowakei. StudZvesti 16. 1968. 49—52.; B. DOSTAL: Slovenské pohrebiste z stredni doby hradistni na Morave Praha 1966. 20-22.; J. EISNER: Rukovet' slovanske archaeologie. Praha 1966. 363-370; H. FRIESINGER: Frühmittelalterliche Körpergräber in Tu! In, NÖ. Arch­Austr 50. 1971. 213; T. HORVÁTH: Die awarischen Gräberfelder von Üllő und Kiskőrös. AH XIX. Budapest 1935. 55; V. HRUBY: Stare Mesto. Velkomoravské pohrebiste „Na Valách". 7. 1969. Forschugnen; L. KRASKOVSKÁ: Slovenske pohrebiste v Devine plohe Stare vinohrady. AR V. 1953.; Slovensko-avarské pohre­bisko pri Zahorskej Bystrici — Slawisch-awarisches Gräberfeld bei Záhorská Bystrica. Bratislava 1972. 68.; Á. LIPPERT:Das awarenzeitliche Gräberfeld von Zwölf­axing in Niederösterreich. PrähistForsch 7, 1969. 23.; H. MITSCHA-MAHRHEIM: Der Awarenfriedhof von Leithaprodersdorf. WissArb, aus dem Burgenland 17. 1957. 35. 183

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