Horváth Attila szerk.: Cumania 7. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1982)

Bóna I.–Nováki Gy.: Alpár. Eine bronzezeitliche und mittelalterliche Burg

komplex betrachtet. In der Urzeit waren tatsächlich beide Teile bewohnt, in dem Sturzufer von der Theiß her sind an beiden Hügelabhängen urzeitliche Sied­lungsschichten sichtbar. Die Ausgrabungen der Jahre 1949, 1974—1977 haben an einer Fläche von 170 m 2 das Innengebiet des Burghügels untersucht ohne die zwei Wall­durchschnitte zu rechnen. Von den Funden der ur­zeitlichen Periode, die anläßlich der auf dem Burg­hügel durchgeführten Ausgrabungen nicht zum Vor­schein gekommen sind, kann angenommen werden, daß sie von dem sich auf ein größeres Gelände er­streckenden Kirchenhügel stammen. Die Funde des Burghügels von Alpár hat L. Már­ton, der Ausgräber von Tószeg—Laposhalom in die Bronzezeit gereiht, u. zw. in die mit den oberen Schichten von Tószeg gleichaltrige, verwandte Kul­tur. Die vor 1938 zutage geförderten Funde hat P. Patay zur mittelbronzezeitlichen Vatya-Kultur ge­bunden, nach seiner Ausgrabung vom Jahre 1949 hat er auch festgestellt, daß der Burghügel in der späteren Phase der Vatya-Kultur bewohnt war. IV. Ausgrabungen auf dem Burg- und Kirchenhügel von Alpár a) Die Ergebnisse seiner Ausgrabungen vom Jahre 1949 hat P. Patay 1950 kurz, ohne Abbildungen mit­geteilt. Diesmal haben wir die Ausgrabung, uns auf sein Grabungsprotokoll und seine an Ort und Stelle gefertigten Zeichnungen stützend beschrieben. Der 5x5 m große Sondierschnitt hat Patay mit der Methode der damaligen Zeiten je in Spatenstichen vorschreitend erschlossen. Er beobachtete bronze­zeitliche Hausestriche in den Spatenstichen 5—6—7 (in einer Tiefe von 100—170 cm) und erreichte in 200 cm Tiefe den ungestörten Urhumus. In den Ur­humus war eine von dem 7. Spatenstich verfolgbare, große Grube ganz bis 320 cm eingetieft, aus der reiche Keramik, Tierknochen- und Fischschuppen­funde zum Vorschein gekommen sind. b) 1974 begannen die ersten Ausgrabungen auf dem Kirchenhügel, auf diesem bis zum vorigen Jahr­hundert als Friedhof benutzten Gelände war jedoch unmöglich die Schnitte gänzlich zu erschließen. Die Erforschung des Burghügels haben wir 1974 mit der 4x4 m großen I. Sonde begonnen, die bis zur untersten Siedlungsschicht freigelegt wurde. 1975 faßten wir die Sonde in einen 8x8 m großen Schnitt. Dadurch wurde es möglich, jene früher schon an anderen Orten (Békés—Városerdő, Jászdózsa—Ká­polnahalom) bewährte Methode anzuwenden, um den Abbau der im Profil der offenen Sonde sichtbaren effektiven urzeitlichen Fußböden und Aufschüttun­gen — also die Erschließung — unter Kontrolle der Profilwände durchzuführen. Während wir in der Ver­suchssonde vom Jahre 1974, von oben nach unten vorschreitend 8 „Grabungshorizonte" auseinander­gehalten haben (vgl. die mit ähnlicher Methode bei der Ausgrabung im Jahre 1977 gewonnenen 8 Hori­zonte), gelang es 1975 mit Hilfe der obigen Methode die vier effektiven bronzezeitlichen Siedlungsschich­ten zu trennen. Das heutige Innengebiet des Burghügels bedeckt eine 50—70 cm dicke (im IL Schnitt des Burghügels noch dickere) schwarze Aufschüttung, die infolge der Erosion des mittelalterlichen Walles entstanden ist und zahlreiche bronzezeitliche Scherben enthält. Im I. Schnitt war unter der neuzeitlichen Auf­schüttung ein 20—30 cm dickes, schwarzes, mittel­alterliches Gehniveau, in welches sich stellenweise seichte Gruben (mittelalterliche 1. und 2. Grube) und Pfostenlöcher befanden. Unter diesem mittelalter­lichen Niveau war eine durchschnittlich 40—60 cm dicke, gelbe Lößaufschüttung. Die Erhöhung des inneren Niveaus ist mit dem mittelalterlichen Umbau des Palisadenwalls gleichaltrig, die Aufschüttung wurde an Stelle des zur Erhöhung des Erdwalls ver­brauchten nachbronzezeitlichen Humus von irgend­wo heraufgetragen (wahrscheinlich vom Gelände außerhalb der Burg, da darin wenige Funde waren) und man hat damit das Innere der Burg aufgefüllt. Unmittelbar unter der mittelalterlichen gelben Auf­schüttung in einer Tiefe von 120—135 cm begann das späteste /. bron^e^eitliche Niveau. Seine Ober­fläche wurde von der mittelalterlichen Geländerege­lung stark gestört, es konnten zusammenhängende Gebäude- oder Fußbodenreste nicht beobachtet wer­den. Diese Schicht bestand aus durchgebrannten Fußbodentrümmern, gebranntem Lehmbewurf­schutt, an der russig-verschmutzten schwarzen Ober­fläche hingegen aus Herdstellenresten und runden Kesselfeuerstellen. Die spätesten bronzezeitlichen Vorratsgruben gingen von diesem Niveau aus nach unten (Grube 74/2, 75/1). (Beilage I. 1.) 108

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