Horváth Attila – Orosz László szerk.: Cumania 6. Historia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1979)
Henkey Gy.: Kalocsa és környéke népességének etnikai embertani vizsgálata
GYULA HENKEY DIE ETHNISCH-ANTHROPOLOGISCHE UNTERSUCHUNG DER POPULATION VON KALOCSA UND UMGEBUNG In Kalocsa und Umgebung habe ich zwischen 1961 und 1973 anthropologische Untersuchungen durchgeführt. Es wurden in 15 Ortschaften insgesamt 4358 Erwachsene, u. zw. 2129 Männer und 2229 Frauen untersucht. Die untersuchten Ortschafte haben fast ausnahmslos ungarische Bevölkerung, jedoch ist in Miske ein Viertel der Familiennamen slowakischen, in Bátya und in Dusnok ein Drittel bzw. die Hälfte dieser dalmatischen Ursprunges. Die Population habe ich in drei Altersgruppen (x— 23 jährige, 26—40 jährige, 61—x jährige) geteilt, jedoch kommen in Tab. 1—19 nur die Daten der 24—60 jährigen vor. Die für die Umgebung von Kalocsa charakteristischen morphologischen Hauptmerkmale sind das vorstehende Jochbein (bei Männern 62,1%, bei Frauen 57,5%)j die steile Stirn (87,6% bzw. 87,7%), der gerade Nasenrücken (51,0% bzw. 54,5%) und das mäßig abgerundete Hinterhaupt (64,3% bzw. 81,2%). Betreffs der Verteilung der Augenfarbe ist die Reihenfolge: braun (42,4% bzw. 53,1%), gemischt (40,1% bzw. 34,1%), hell (17,5% bzw. 12,7%). Die braun-schwarze Haarfarbe ist bei Männern mit 96,4%j bei Frauen mit 96,3% vertreten. Die Umgebung von Kalocsa ist eines der Gebiete Ungarns, wo eine Bevölkerung mit dunkelstem Haar lebt. Den Ergebnissen des Studentschen t-Testes nach unterscheidet sich die Bevölkerung in der Umgebung von Kalocsa von den Kumanen von Fülöpszállás sowie die Bevölkerung von Kalocsa und seiner einstigen Weiler von den reinen Palotzen des Komitats Nógrád in geringstem Maße. In der Relation der Umgebung von Kalocsa bzw. von Kalocsa selbst und seiner einstigen Weiler beträgt die allgemeine Sigma-Ration der neun Maße 99,22 bzw. 99,98, die der diei Indizes 92,29 bzw. 93,90. Die taxonomische Verteilung gebe ich in Tab. 25 an. In der Umgebung von Kalocsa sind in der Zusammensetzung der Population die folgenden fünf Typen: turanid, armenid, dinarisch, alpin und pamirisch von größerer Bedeutung. Unter den Turaniden kommt die „Alf öld"-Variante am häufigsten vor (Abb. 14—24). Bei diesen ist die Gestalt groß oder übermittelgroß, der Kopf mäßig lang, breit oder sehr breit, hyperbrachy-, brachycephal, das Gesicht breit oder sehr breit, mittelhoch, euryprosop, die Stirn steil, der Nasenrücken gerade, aus dem Gesicht mittelmäßig hervorspringend, das Jochbein mäßig flach, das Hinterhaupt mäßig abgerundet, die Haarfarbe braun-schwartz, die Augenfarbe braun oder grünlichbraun. Bedeutend ist auch das Vorkommen der Variante von starkem Andronowo-Charakter (Abb. 8—13), die der „Alföld"Variante nahe steht, jedoch ist die Gestalt ausgesprochen groß, robust, das Jochbein größer, frontal gesehen flacher, der Nasenrücken oft mäßiger als mittelmäßig hervorspringend, die Glabella und der Augenbrauenbogen ist stärker entwiceklt. Die Variante des turaniden Typus mit stark mongoloidem Charakter ist auf Abb. 1—3., der turanide Mitteltypus auf Abb. 4—7 vorgeführt. Die Übergangsform des turaniden und pamirischen Typus kommt häufig vor (Abb. 25-33). Der armenide Typus ist in der Umgebung von Kalocsa Ín sehr markanter Form wahrzunehmen (Abb. 49—54), charakteristisch ist im allgemeinen die mittelgroße Gestalt, der mittellange, breite, hyperbrachy-, brachycephale Kopf, das breit-mittelbreite, hochmittelhohe, meso-leptoprosope Gesicht, die fliehende Stirn, die aus der Gesichtsfläche stark hervorspringende, konvexe Nase, das steile oder mäßig abgerundete Hinterhaupt, das braun-schwarze Haar und die braune oder grünlichbraune Augenfarbe. 435