Horváth Attila – Orosz László szerk.: Cumania 6. Historia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1979)

Fazekas I.: Móra Ferenc parasztábrázolása

ISTVÁN FAZEKAS DIE BAUERNDARSTELLUNGEN BEI FERENC MÓRA Dem Andenken von Károly Mezősi und Lás%tó Vajda Bei der Auswertung des Lebenswerkes von Ferenc Móra begegnen vor allem in den Synthesenversuchen sowohl der Forscher wie auch die sich für seine Werke interessierenden Leser sehr vielen Fragenzei­chen. Im ersten Abschnitt der Abhandlung werden unter dem Titel: Das Mora-Bild unserer 'Literaturge­schichtsschreibung diese Fragezeichen — oder von diesen die ausschlaggebendsten — mit dem Vorhaben ein­gesammelt, um bei der Durchsicht der sich mit Móra befassenden Fachliteratur die Möglichkeiten der neu­esten Analyse mit marxistischem Anspruch zu suchen und behilflich zu sein, die widersprechenden Beuertei­lungen der Fachliteratur zu erkennen. Die Móra-Analysen vor 1945 (Dissertationen von Jolán Ferike Gaál, György Goitein) haben jedoch das Tageslicht im ausstrahlenden menschlichen Zauber des noch lebenden Schriftstellers erblickt und konn­ten die Gefahren der Überwertung und in einzelnen Teilfragen die des Mißverständnisses nicht vermei­den. Von den bürgerlichen Literarhistorikern hat vielleicht die 1934 erschienene Studie von Feienc Szinnyei die erzählerische Begabung von Móra mit bleibender Gültigkeit gepriesen. Außer ihm kann die heutige Móra-Forschung Gyula Ortutay, Sándor Sík, Mózes Rubinyi das meiste verdanken. Von den Wür­digungen der zeitgenössischen Schriftsteller tragen die Móra-Biographie von Gyula Juhász und die Móra­Nekrologe von Zsigmond Móricz, Frigyes Karinthy am meisten dazu bei, um die Tätigkeit des Schriftstel­lers mit ihren wahren Werten charakterisieren zu kön­nen. Nach der Befreiung des Landes im Jahre 1945 charakterisiert die Studie von László Bóka die histo­rischen Zusammenhänge der Isoliertheit von Móra in einer neuen historischen Lage und stellt die über die provinzialen — oder regionalen — Werte hinauswei­sende Bedeutung seines Lebenswerkes klar. 1957 bie­tet die mit dem Volumen einer Monographie erschie­nene Studie von Anna Földes sowohl bezüglich der biographischen Forschung wie auch in den analysie­renden Abschnitten neue wissenschaftliche Ergebnisse dar. Schade, daß sie unter dem Einfluß des einen Op­ponenten den Gehalt des zusammenfassenden Ab­schnittes umarbeiten mußte und deshalb aus den mit der Erneuerung des Móra-Bildes zusammenhängen­den einleitenden Zeilen und dem Gehalt des letzten Abschnittes ein nicht geringer Widerspruch herauszu­lesen ist. (Nach der kritischen Bemerkung von Péter Nagy gehört Móra nicht zu unseren klassischen Schriftstellern und es ist besser, wenn wir ihm in der Mittellinie unserer Literatur den Platz anweisen.) Auf die Wirkung der Kritik wird die Stimme von Földes in dem zusammenfassenden Abschnitt un­sicher und hebt scließlich die Selbstbewertung von Móra zu einem Werturteil. Auf die Wirkung ihres Buches wird Móra auch in dem entsprechenden Teil der Kleinen Ungarischen Literaturgeschichte — zu einem bastelnden kleinen Meister der ungarischen Literatur. Der 6. Band der bei Akadémiai Kiadó 1966 erschienenen Handbuchserie ist eigentlich eine Wiederholung der Wertung von Aladár Schöpflin, als er im Titeltext die Schriften von Móra begriffs­mäßig in die Versenkung des späten Anekdotismus reiht. Der polemisch betonte Überblick der Móra­Literatur führt auch zur Wertung unseres engeren Themas, der Bauerndarstellung bei Móra. Die in Budapest im Jahre 1955 veranstaltete Diskussion über die Problematik des Realismus ist vor allem in einer Ansprache von Péter Veres darauf gedrungen, um endlich den Unterschied zwischen der Bauern­darstellung der volkstümlichen oder der Volkstüme­lei nachahmenden Literatur der Jahrhundertwende von Gárdonyi, Tömörkény, Móra und der in den 311

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