Horváth Attila – Orosz László szerk.: Cumania 6. Historia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1979)

Kőhegyi M.: Tompa Mihály kapcsolata a kecskeméti Szilády-nyomdával

MIHÁLY KŐHEGYI DIE BEZIEHUNGEN VON MIHÁLY TOMPA ZUR SZILÁDY-DRUCKEREI ZU KECSKEMÉT In der ungarischen Literatur fällt der Dichtung von Mihály Tompa eine eigenartige Stimmung zu. Er gehörte zwar nicht zu den größten unserer Literatur, jedoch durch seine Freundschaft zu Petőfi und Arany sowie aufgrund seiner nach der Niederschlagung des Freiheitskampfes von 1848/49 geschriebenen fort­schrittlichen Gedichte nationalen Charakters kann er mit Recht auf das Interesse unserer Literatur­geschichtsschreibung einen Anspruch erheben. Die größte Mangelhaftigkeit der 1964 erschienenen Korrespondenz von Tompa liegt darin, daß sie fast ausschließlich die Briefe von Mihály Tompa bringt, da der Dichter die an ihn gerichteten Briefe nicht aufbewahrt, ja einzelne von ihnen sogar ab­sichtlich vernichtet hat. Deshalb sind die beiliegen­den 17 Briefe von großer Bedeutung, denn hier können auch die beiderseitigen Antworten vorge­funden werden. Károly Szilády, der Besitzer der Druckerei von Kecskemét faßte nämlich seine Ant­wortschreiben auf großen leeren Blättern ab, die er dann in Bögen zusammenheftete und sorgfältig aufbewahrte. In Kenntnis dieser und mit Hilfe ihrer können wir das Erscheinen des einen Werkes von Mihály Tompa verfolgen. Im November 1858 wandte sich Bernát Fraenkel, ein Buchhändler aus Miskolc mit der Bitte an Károly Szilády, er möge den Druck der Kan^elreden von Mi­hály Tompa annehmen. Dieser Brief ist nicht auf uns geblieben, doch das Konzept der Antwort schon. Hier beschreibt der sein Fach großartig kennende und liebende Szilády bis auf die Einzelheiten eingehend den Verlauf und die Unkosten des Druckers (1. Brief). Die briefliche Einwilligung hat er am 28. November noch nicht zu Händen bekommen, denn er hat brieflich Fraenkel gebeten, ihm mitzuteilen, ob er das Buch von Tompa bei ihm drucken lassen wolle, denn wenn nicht, so greift er zu einer anderen Arbeit (2. Brief). Am 13. Oktober lief dann mit einem Vorschuß von 100 Talern das Manuskript ein (3. Brief). Die Handschrift wurde bald in Arbeit ge­nommen, denn am letzten Tag des Jahres wird schon der erste Bogen gedruckt, worüber Szilády den Ver­leger und auch den Autor brieflich in Kenntnis setzt (4—7. Brief). Die Setzerarbeiten machten rasche Fortschritte. Deshalb urgiert er am 9. Januar 1859 bei Bernát Fraenkel um Zusendung eines weiteren Teiles des Manuskriptes (8. Brief). Den urgierenden Brief hat Tompa persönlich beantwortet und zuerst das Manuskript von fünf Predigten und nach einigen Tagen noch weitere vier ihm zugesandt (9—10. Brief). Da diese den Umfang des zu publizierenden Buches sehr vergrößert haben, war Szilády gezwun­gen, den Verleger zu befragen, was er weiter tun soll, da es sich ja in der Subskriptionseinladung nur um 12 Bögen handelte (11. Brief). Der Verleger ist dem Wunsch von Tompa nachgekommen und so besteht das fertige Buch schließlich aus fast 14 Bögen. Szi­lády hätte gerne die Buchbinderarbeit von mindes­tens 1000 der 1300 Exemplare in Kecskemét durch­führen lassen, da er jedoch von Fraenkel hierzu keine Erlaubnis erhalten hat, sandte er die Bögen nach Miskolc, brachte er dann am 5. März auch die übrigen zur Post (12—14. Brief). Am 21. März benachrichtigt er den Buchhändler schon über das Erhalten eines Teiles der Druckkosten und über die Schwierigkeiten des Vertriebes (15. Brief). Über die Mihály Tompa gebührende Ehre hinaus war Károly Szilády auch durch das flaue geschäft­liche Leben dazu gezwungen, daß er noch zur Mitte des Jahres an Fraenkel die Frage stellte, ob er das „20. Heft der Arbeiten von Tompa noch in diesem Jahr in Druck zu geben beabsichtigt?" (16. Brief)­195

Next

/
Oldalképek
Tartalom