Horváth Attila – Solymos Ede szerk.: Cumania 5. Ethnographia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1978)

Henkey Gy.: Etnikai embertani vizsgálatok taxonómiai eredményei Közép-Magyarországon

GYULA HENKEY TAXONOMISCHE ERGEBNISSE VON ETHNISCH­ANTHROPOLOGISCHEN UNTERSUCHUNGEN IN MITTELUNGARN In vorliegender Studie werden die aufgrund der vom Verfasser zwischen 1957 und 1976 an 15.100 erwach­senen Personen durchgeführten etnisch-anthropologi­schen Untersuchungen gewonnenen taxonomischen Ergebnisse zusammengefaßt. Die vorgefundenen Typen veranschaulichen die Fotos von 192 Personen. Vom Gesichtspunkt der Häufigkeit steht der turanide Typ europo-mogoliden Charakters, der in Mittelasien durch die Verschmelzung des Androno­wo-Typs europoiden Charakters und der von Osten in mehreren Wellen ankommenden Mongoliden ent­standen ist,an erster Stelle.InMittelasien überlagerten vom 12. Jh. an mongolische Eroberer die türkischen Völker, weshalb sich dort Varianten des turaniden Typs von stark mongoloidem Charakter ausgebildet haben. Die türkischen Elemente des Ungartums ver­ließen mehr als zwei Jahrhunderte früher Mittelasien, weshalb bei den Ungarn der Landnahmezeit auch heute noch die älteren Formen des turaniden Typs überwiegend europiden Charakters kennzeichnend sind. Unter den turaniden Typen ist am häufigsten die „Alföld"-Variante anzutreffen (Abb. 28—51), bei der die Körpergestalt groß-übermittelgroß, der Kopf etwas lang, überbreit-breit, das Gesicht überbieit­breit, mittelhoch, euryprosop, die Stirn und auch der Unterkieferwinkel breit sind. Die Jochbeinform ist mäßig vorstehend, der Unterkiefer mittelhoch oder etwas niedriger als mittelhoch, die Gonionpartie mittelmäßig entwickelt oder mäßig ausgeprägt, die Stirn steil-halbsteil, das Hinterhaupt mäßig abge­rundet, der Nasenrücken gerade, mittelmäßig oder schwächer als mittelmäßig hervorspringend, die Augenfarbe braun, grünlich, die Haarfarbe braun­schwarz. Bei dieser Variante — die Verfasse! als tura­noid bezeichnet — herrschen die europiden Züge vor, die mongoloidén Merkmale fehlen größtenteils, der Andronowo-Charakter ist hingegen gut wahrzuneh­men. Auch das Vorkommen der Variante mit starkem Andronowo-Charakter ist bedeutend (Abb. 13—27). Diese steht der „Alföld"­Va riante nahe, weshalb hier nur die kleineren Abweichungen erwähnt wer­den. Die Kopf- und Gesichtsmaße sind mit Aus­nahme der Nasenhöhe durchschnittlich etwas grö­ßer. Der Corpus des Jochbeines ist größer, stärker vorstehend, der Nasenrücken oft leichter als mittel­mäßig hervoispringend. Die Glabella und der Arcus superciliaris sind stärker entwickelt, die Stirn bei den Männern oft leicht fliehend. Die Variante von stark mongoloidem Charakter kommt selten vor (Abb. 1—6). Der turanide „Mitteltyp" (Abb. 7—12) steht zwischen den Varianten von stark mongoloidén Zügen und ausgeprägtem Andronowo-Charakter. Zwischen den in den turaniden Typ eingereihten ist auch das Vorkommen der turanid-pamirischen For­men bedeutend (Abb. 52—66). Neben den überwie­gend turaniden Merkmalen manifestieren sich die pa­mirischen Züge in der sich nach innen und unten krümmenden Nasenspitze, etwas größeren morpho­logischen Gesichtshöhe und in dem etwas stärker als mittelmäßig hervorspringenden Nasenrücken. Der Körperwuchs des pamirischen Typs (Abb. 74—79 und 89—90) ist übermittelgroß, der Kopf mit­tellang-kurz, breit-mittelbreit, hyperbrachy-brachy­zephal, das Gesicht mittelbreit-breit, mittelhoch, meso-leptoprosop. Die Stirn ist steil, das Hinterhaupt mäßig abgerundet oder steil, die Nase leicht konvex oder gerade, mittelmäßig vorspringend oder höher als mittelmäßig, die Haarfarbe braun-schwarz, die Augenfarbe braun oder grünlich. Charakteristisch ist die Abflachung der Lambdaregion und häufig ein solcher Nasenrücken, bei dem die Konvexität der 402

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