Horváth Attila – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 4. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1976)

E. Thomas: Figurális díszű serpenyőnél Jászszentlászlóról

und Gesicht sind nur durch einige Striche angedeu­tet. Das untere, dritte Bildfeld unter der Inschriftenta­fel ist von einer, auch nach rechts tretenden Stier­figur ganz ausgefüllt. (Abb. 2, 5) Die drei Bilder sind durch einen flachen Zierstrei­fen eingerahmt (Abb. 3), dessen Dekor durch Gra­vierung und Punzpunkte in rosettengeschmückte Kassetten geteilt ist. Der nächste Umrahmungsstrei­fen ist mit einem aus Punzpunkten gebildeten Wellen­muster verziert. Ein aus Querschnitten gebildetes Schnurmuster trennt das Bildfeld Von der Leiste, wo die zwei länglichen Ösen engeschnitten sind, die zum Verschlußsystem der Paraderüstungsplatten ge­hören. Dieser Streifen enthält auch aus Punzpunkten gebildete Blumenkelchmuster. An der Bronzeplattenkante sind insgesamt sechs ursprüngliche, kleine, runde Löcher, die einst zur Befestigung der Zierplatte an der Lederkleidung gehörten (Abb. 1, 2). Die kleineren Löcher sind sekundär angebracht und spielten erst dann eine Rolle, als die einst zur stolzen Paradetracht gehö­rende Platte zum Kästchenbeschlag umgebildet verwendet wurde, so wie dies der Ausschnitt an der Schutzplatte des Schlüsselloches im Victoriafeld zeigt. Alle Figürchen sind in sehr flache Reliefs gearbeitet, getrieben, dann nachgraviert und mit Mustern aus Punzpunkten verziert. Die Augen des Adlers, ferner die Augen und die Nase der Göttin sowie die Nüstern des Stiers sind durch 1—3 Punkte eingeschlagen. (Abb. 3, 4, 5) Im heutigen Zustand ist keine Spur von einer Ver­silberung oder von dem Weißmetallüberzug an der Bronzeplatte mehr zu finden. Doch bei so flach­gearbeiteten Reliefs dürfte der Meister kaum auf die polychrome Wirkung verzichtet haben, wie es bei den Funden dieser Gruppe stets der Fall ist. Die aus Punzpunkten gebildeten Zierstreifen wei­sen Motive auf, die in derselben Form schon früher an bekannten Waffen vorgekommen sind. Z.B. ist das dreizackige Blumenkelchmotiv mit einem Kreis auf dem Schildbuckel aus Halmeag inDazien anzutreffen. 6 6 Vergleichstabelle E. B. THOMAS op. cit. LXVII und S. 33, 35ff. TIR 35 Bukarest 7 H. KLUMBACH, Römische Helme aus Niederpannonien, Bonn 1974. Taf. 32 f., 45.; V. v. GONZENBACH, Ti­berische Gürtel und Schwertscheidenbeschläge mit figürlichen Reliefs. Helvetia Antiqua-Festschrift Emil VOGT. 1966.; Christoph UNZ, Römische Funde aus Windisch. Jahresbericht d. Gesellschaft pro Vindonissa 1973 (Bmgg 1974) S. 15, Abb. 1. In der künstlerischen Ausführung ist unsere Platte aus Acéldomb ziemlich schwach, hat kaum etwas ge­meinsames mit den feinen, schwungvoll bearbeiteten Waffenbildern und mit dem Waffenschmuck der bes­seren italischen oder sogar orientalischen Werkstät­ten des 1. Jhs 7 und auch nicht mit den späteren in Straubing 8 gefundenen Paraderüstungsstücken. Wenn die Victoria an der Platte mit den Siegesgöttinnen z.B. an den Paraderüstungsstückenvon Straubing vergleichen, wird es klar, daß sie von einem Meister in einer bescheidenen Werkstätte hergestellt wurde. In der Beantwortung der Frage in welcher Gegend und aus welchem Kreis der Meister bzw. die Werk­stätte zu suchen ist, ist uns die Platte selbst behilflich. Die Inschrift (Abb. 5.) an der erhalten gebliebenen linkseitigen Platte bilden in der tabula ansata die Buchstaben GEM. Darunter ein Stierbild. — Der erste Teil der Inschrift war an der rechten Platte an­gebracht. Es ist die Frage, welche Legion den Beina­men gemina hatte und als Wappentier den Stier führte. Aus der Stierfigur gefolgert, handelt es sich um die X. Legion und demnach muß unsere Inschrift als EGL X. GEM ergänzt werden. Daß die Namen der Truppenkörper an den Waffen in zwei Teile geteilt aufgeschrieben sind, beweisen uns zahlreiche andere Exemplare. 9 So muß die rechte Platte die Inschrift LEG X getragen haben. Die legio décima gemina weilte schon am Ende des 1. Jhs in Pannonién 10 , in Vindobona und Carnun­tum. Um 100, also zur Bauzeit des Lagers von Brige­tio 11 sind schon seine Ziegel in großer Anzahl vor­handen. Ihr Aufenthalt in Aquincum ist auch bewie­sen. Gegen 107 marschiert die Legion nach Dazien ab. Die Legion zog nach Dazien durch die Große Un­garische Tiefebene und so ist es mehr als wahrschein­lich, daß die Paraderüstungszierplatte von Acéldomb bei dieser Gelegenheit dorthin gelangte. Die Platte dürfte eigentlich in einer zur Truppe gehörenden Werkstätte von einem künstlerisch schwach begabten Bronzeschmied am Ende des er­sten oder am Anfang des zweiten Jahrhunderts ge­macht worden sein. 12 8 J. KEIM, H. KLUMBACH., Der römische Schatzfund von Straubing. (München 1961) Taf. 20, 26, 29-34, 35. 9 E. B. THOMAS, op. zit. Taf. LUI., LIV 10 PAULY-WISSOWA, Legio X. S. 1678 ff. J1 L. BARKÓCZI, Brigetio Diss. Pann. IL 22. (Budapest 1951) 19ff. 12 Vergl. E. B. THOMAS, op. zit. 30

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