Horváth Attila – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 4. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1976)

Pálóczi–Horváth A.: Később szarmata sír Lászlófalván

PALOCZI-HORVATH ANDRÁS SPÄTSARMATENZEITLICHES GRAB IN LÁSZLÓFALVA Im Laufe der systematischen archäologischen Aus­grabung einer mittelalterlichen Siedlung haben wir 1973 in Lászlófalva (Kom. Bács-Kiskun), bei dem Friedhof des heutigen Dorfes ein sarmatenzeitliches Grab freigelegt. Das Grab ist zweimal gestört wor­den: bald nach der Bestattung wurde es ausgeraubt, das intakt gebliebene nördliche Ende hat man un­mittelbar vor der Ausgrabung durch die Sandge­winnung zerstört (Abb. 1 —2). Die Tiefe des Grabes kann wegen der Gestörtheit der Oberfläche nur annähernd geschätzt werden: sie beträgt etwa 90 cm. Orientierung: S—N, weicht nach West um 17° ab. Um das Grab verlief ein Graben um etwa 8,50 m Durchmesser, dessen einen Teil wir bloß an der Westseite beobachten konnten (Abb. 3). Die Funde des Frauengrabes werden in der Völker­wanderungszeitlichen Sammlung des Ungarischen Nationalmuseums aufbewahrt (Inv. —Nr.: 75. 1. 1-4). 1. Neben dem linken Schienbein lag ein einhenkli­ges Tontöpfchen (Abb. 5); dessen Höhe: 11,5 cm; Mündungsdurchmesser: 7,1 cm; Bodendurchmesser: 4,8 cm betrug. 2. Neben dem linken Knöchel lag an seiner Seite ein hellgrüner Glasbecher, mit einer girlandförmig aufgelegten Glasfadenverzierung (Abb. 6); Höhe: 9,6 cm; Mündungsdurchmesser: 6,2 cm. 3. Zwischen den gestörten Skelettknochen befand sich die Münze des Antoninus Pius (Abb. 4). 4. Ein nicht identifizierbares Eisenfragment lag neben dem Schenkelbein. 5. Im gestörten Sand lag bei den Füßen ein töner­ner Spinnwirtel. Durchmesser : 5,4 cm ; Dicke : 0,8 cm. Auf Grund des Ritus und der Bestattungsbeigaben können wir das Grab für die Nachlassenschaft des spätsarmatischen Bevölkerung halten und auf das 4. Jh. oder auf den Beginn des 5. Jhs datieren. Die nächsten Parallelen des Glasbechers, wahrscheinlich die Produkte der pannonischen Glaskunst, sind in Grab Nr. 7 der Hügelgruppe V von Hortobágy­Poroshát sowie in Grab Nr. 1 von Bugac-Pusztaháza zum Vorschein gekommen. 11

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