Horváth Attila – Bánkuti Imre – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 3. Historia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1975)
Vorák J.: 1807-es országgyűlés verses leírása
peladler. Österreich kann die französischen Kriege nur mit englischem Geld und ungarischem Blut weiterführen. Sogar an seinen verlorenen Kriegen gewinnt Österreich durch seine Unterhandlungen, während das Ungarntum daran nur verblutet. Die durch den Wiener Adler ausgebrüteten ungarischen Magnaten sind Sklaven der Blutgier, der Amtswürden und des Profits, die mit ihrem eigenen Volk nichts mehr gemein haben. Kaum findet man unter ihnen 2—3 Menschen, die wenigstens einsehen, dass der Schaden an der Heimat auch ihren eigenen Schaden bedeutet. Die sind es, welche das kaum in Betracht zu nehmende untere Volk mit unerträglichen Lasten beschweren. Der Kleinadel ist hochmütig, grossmäulig, schmeichlerisch, verblendbar. Aber der gefährlichste Feind des Volkes, der menschlichen Würde, der nationalen Erhebung ist den Aberglauben, die Glaubensbereitschaft, die Einfalt ausnützende Priesterschaft: Bestien, wüste Wilde, in Lammsfell gehüllte Wölfe, Paiasiten der Menschheit, die selbst die gutgesinnten Fürsten ihrem eigenen Volk entgegenzustellen vermögen. Unser Dichter spricht von den gemeingeltenden, ausgestossenen Leibeigenen als gleichberechtigten „Patrioten". Er wendet sich voller Hass gegen jedwede Tyrannei, in erster Linie gegen Österreichs Tyrannei, aber auch gegen die die Losungen der französischen Revolution zu Boden stampfende napoleonische Tyrannei. Es empört ihn als zum Anlass des Rekrutenangebots im Parlament die Stände um ihren eigenen Landsleute herumfeilschen. Wegen Österreich's neuen Kriegsniederlagen, den Tribut von 50 Millionen Goldkronen, den es nach dem in Pressburg 1805 geschlossenen Frieden zahlen musste, der immer schwerer werdenden Belastung Ungarns, der Forderungen von immer neuen Blutopfern durfte man die Empörung der Parlamentopposition von vornherein befürchten. Zur Wahrung seiner Interessen, zur Dämpfung von gefährlichen Affekten liess der Hof die ungarische katholische obere Geistlichkeit in ihrer vollen Anzahl einziehen, mit der offenen Absicht auf die Gesandten, die weder durch Geld, noch Amtswürden zu bestechen waren, einen seelischen Zwang ausüben zu lassen. So wurde die in den 1790/91 Jahren sich auf die politische Tätigkeit der Geistlichkeit beziehende Dichtung Mátyási's auch auf das 1807-er Parlament gültig und aktuell. Ein einzigere bedaulicher Irrtum unseres aufgeklärten Autors ist seine Bemerkung gegen der Nationalitäten, die er als gemeinte Verteidigung seines eigenen Stammes macht. In diesem Irrtum befindet er sich nicht allein. In dieser Zeit, wo ein durch dieselben Ideale erfolgtes Erwachen der mitteleuropäischen Völker erfolgt, ist der Irrtum der Unduldsamkeit gegen anderen Nationalitäten — mit wenig Ausnahmen — bei den Besten zu beobachten, auch bei den dem Ungarntum gegenüberstehenden Besten. Der von revolutionärem Geist durchdrungene Dichter erwähnt in seiner Beschreibung mit Anerkennung einzeln die Namen von jeden oppositionsgesinnten Gesandten. Bemerkenswert ist es, dass jeder der Genannten unmittelbar oder indirekt in irgendeiner Verbindung mit der bluterwürgten Bewegung der Jakobiner gewesen war. Unter diesen im Parlament erschienenen jungen Oppositions gesandten erwähnt der Autor jene, welche nach zwei Jahrzehnten zu grossen Gestalten des ungarischen Reformparlamentes wuchsen. Er hebt auch unter ihnen den damals das Komitat Ung vertretenden Baron Zsigmond Perényi hervor, der 1848 am Parlament von Siebenbürgen die ungarische Regierung vertrat, nachher Vizepräsident des ungarischen Oberhauses, später Präsident wurde und den deswegen am 24. Oktober 1849 in Pest das österreichische Kriegsgericht hinrichten liess. Das in erster Linie politisch gemeinte, seines Inhaltes nach zur Illegalität verurteilte Werk wurde während des Parlamentverlaufs, von der Zeit gedrängt geschaffen. Auf das übrigens an der äussersten Grenze der Literatur stehende Werk erhob blos sein Autor und ein engerer gesinnungsfreundlicher Lesekreis den Anspruch auf literarischen Wert. Seine barocke Epos-Struktur ist lose, auseinanderfallend. Die Verse des Schriftstellers sind eher eine Versprosa. Dichterisch wird das Werk nur dort, wo es von persönlichen Erzürnis durchdrungen ist. Je ein Teil der umfangreichen Versarbeit, eine Gedankeneinheit wirken da als Dichtung. Die unbestrittenen Werte dieses von einem in erster Linie juristischen und politischen Dichter geschriebenen Werkes sind : die musikalische Wirkung der Verse, die manchmal verblüffend treffende Bildgestaltung, Wortwendungen. Die in Kiskunhalas erhaltene, handschriftliche, in Versen gehaltene Beschreibung des 1807-er Parlaments kann mit zeitgenössischen Hinweisungen zu 226