Horváth Attila – Solymos Ede szerk.: Cumania 2. Ethnographia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1974)

Bárth J.: Migráció és kontinuitás egy Duna-melléki táj népesedéstörténetében

erzbischöflichen Gasthöfe, die Überfahrtstellen an der Donau, sowie das Einkommen der Schnaps- und Bierbrauereien von Baja. Dann folgen die Fische­reiorte an der Donau und „Seengewässer zum Fisch­fang". Obwohl die Benutzung der Gehöfte in Tabel­len gezeigt wurde, gibt es am Ende der Zusammen­zählung wieder eine Aufzählung der gemieteten Ge­höfte für jedes Dorf. In dieser Aufzählung kommen natürlich auch solche Orte vor, die nicht unter erz­bischöflicher Herrschaft standen, aber vom Gut Ge­höfte in Pacht nahmen. Das letzte Register des Urba­riums ist die „Spezifikation der Mühlen an der Do­nau". Darauf folgt eine Tabelle, in der die Ergeb­nisse der Registrierung pro Dorf zusammengefast w r erden. Ganz am Ende aber steht eine Tabelle, die Zahlenangaben über das Einkommen des Gutes für 1715 enthält, wahrscheinlich um vergleichen zu kön­nen. Der Text des Urbariums enthält stellenweise solche Anmerkungen, die vom damaligen Verwalter 1729 als Abänderungen eingetragen wurden. Die Namenslisten des Urbariums studierend, kann, von bevölkerungsgeschichtlichem Standpunkt aus, Folgendes festgestellt werden: 1. Von den registrierten Ortschaften verfügten über die bedentendste kontinuus Bevölkerung folgende: Úszód, Foktő, Bogyiszló, Csanád und Szeretnie. Was die Stadt Kalocsa betrifft, kann nur von einer Siedlungskontinuität, nicht aber von einer Bevölkerungskontinuität gesprochen werden. 2. Bedeutend war die Zahl jener Einwohner, die aus den zerstörten oder existierenden anderen Ortschaften der Gegend in ihren Wohnort ge­zogen sind. Besonders viele solche Familien lebten in Szentbenedek, Dusnok und Kalocsa. 3. Viele Kolonisten kamen in die Umgebung von Kalocsa aus den nördlichen Gebieten des Ko­mitats Pest-Pilis-Solt, aus der Gegend von Maglód, Sári, Nagykáta usw. Besonders in der Neubesiedlung von Lak und Miske spielten sie eine Rolle. 4. Die Donau war niemals eine riehtige Trennlinie. Die Bewohner der ähnliche natürliche Gegeben — heiten aufweisenden Landschaften von Kalocsa und des Komitats Tolna verkehrten oft mitei­nander, es kamen auch Umsiedlungen vor. Die Zahl der aus Tolna stammenden Einwohner war vor allem in Bogyiszló bedeutend. 5. Aus den entfernten oberungarischen Komitaten siedelten die meisten nach Lak und Miske um. Geringer ist die Anzahl der Kolonisten aus den westlichen Komitaten und aus Baranya. 6. Bedeutend war die Zahl der aus dem Ausland angesiedelten oder sich spontan niederlassenden anderen Nationalitäten angehörenden Bevölke­rung. Bei ihnen aber füllten die damaligen Re­gistraturen die Rubrik „Abstamnungsort" nicht aus, und so beschäftigen wir uns in unserer Studie mit ihnen nicht. Die sieht auf dem erzbischöflichen Gut von Kalo­csa niederlassenden Einwohner teilten das Los der schon lange dort lebenden Leibeigenen. Dasselbe Leben erwartete sie, wir die dort Geborenen : Kampf mit dem jährlichen Hochwasser, mit dem sumpfigen Boden, mit den schweren gutsherrschaftlichen Las­ten. Trotz der zahlreichen Ähnlichkeiten, waren aber die natürlichen Gegebenheiten der einzelnen Ort­schaften nicht gleich. Auch ihre Rechtsstellung war verschieden. So zeigte damals und auch später das Schicksal der Bevölkerung dieser Gegend, ihre Wirt­schaftsordnung, ihr Alltagsleben, kein einheitliches Bild. Der wichtigste Produktionszweig der Bevölkerung des Überschwemmungsgebietes war die Tierhaltung, die damit verbundene Heuproduktion, sowie die in im den Überschwemmungsgebiet gelegenen, aber vor Überschwemmung gesicherten, auf Erhöhungen lie­genden Pflanzungen betriebene Gärtnerei. Von den Tieren hatte das Rindvie und das Schwein die grösste Bedeutung. Der Weinbau war in jenen Dörfern an­sehnlich, in deren Hotter (Flur) sich auch sandrücki­ges Gebiet befand. Anfang des 18. Jh. sind beson­ders die Weingärten von Sükösd, Csanád und Kákony nennenswert. Der Hotter der Dörfer im Über schwemmungsgebiet war für den Weizenanban nicht geeignet. Die Kornproduktion von Kalocsa und der Dörfer an der Donau verlief im sogenannten äusse­ren Hotter, auf gepachteten Einzelhöfen. Ausser den genannten Produktionszweigen war für den Leben­sunterhalt der Bevölkerung des Überschwemmungs­gebietes um Kalocsa wichtig: die Imkerei (Bie­nenzucht), die Fischerei und Wassermüllerei. 300

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