Horváth Attila – Solymos Ede szerk.: Cumania 2. Ethnographia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1974)

Henkey Gy.: Adatok a lajosmizsei jászok antropológiájához

beträgt 94,71, die der drei Indizes hingegen 86,10. Die taxonomische Verteilung der Bewohnerschaft ist auf der Tab. 5 zu sehen. Die häufigsten Typen sind turanid, armenid, orientaloid-mediterranisch und dinarisch. Unter den Turaniden ist die „Alföld"-Variante (Abb. 7, 8, 9 und 10) die häufigste. Bei dieser ist der Körperbau groß-übermittelgroß, der Knochen­bau und die Muskulatur kräftig, der Kopf mäßig und lang, sehr breit-breit, brachy-hyperbrachyzephal, das Gesicht sehr breit-breit, euryprosop, die Joch­beinform mäßig vorstehend, die Goniongegend stär­ker als mittelmäßig entwickelt, der Nasenrücken ge­rade, mittelmäßig hervorspringend, die Stirn steil, das Hinterhaupt mäßig ebgerundet, die Haarfarbe dunkel, die Augenfarbe braun, seltener grünlich­braun. Laut Pál Lipták ist dies ein solcher turanoider Merkmalkomplex, bei welchem die europiden Züge das Übergewicht haben, die uralten mongoloidén Merkmale der Turaniden zum größten Teil verloren gegangen sind, der uralte Charakter von Andronowo hingegen in beträchtlichem Maße sich erhalten hat. In Lajosmizse ist auch eine Variante des turaniden Typus von Andronowo-Charakter zu erkennen (Abb. 1, 2, 3 und 5), die nur unwesentlich von der oben beschriebenen „Alföld"-Variante abweicht und bloß die folgenden stufenniäßigen Abweichungen zeigt: 1. der Körperbau ist groß, nur selten übermittel­groß, der Knochenbau und die Muskulatur in gestei­gertem Maße kräftig, 2. die Maße des Kopfes und des Gesichtes sind mit Ausnahme der Nasenhöhe durchschnittlich größer, 3. der Körper (corpus) des Jochbeines ist größer, hervorstehend, der Nasen­rücken mittelmäßig oder noch weniger vorspringend, die Goniongegend stark entwickelt. Der turanide Typus entwickelte sich durch die Verschmelzung des in Mittelasien seit der Bronzezeit ansässige, euro­poide Merkmale aufweisenden Andronowo-Typus mit den in mehreren Wellen eintreffenden Mongo­loidén. Die türkischen Elemente des landnehmenden Magyarentums sowie die im Gebiete unseres Landes zu Magyaren gewordenen Petschegenen und Knma­nen setzten sich vor dem 13. Jh. aus dem von den Mongolen dauerhaft eroberten Gebiete ab und auf diese Weise bewahrten die Turaniden Ungarns mehr den uralten europoiden als den uralten mongoloidén Charakter. In Mittelasien kann, obwohl auch dort im 8—12. Jh. die mongoloidén Merkmale noch nicht in Übergewicht waren, gerade das Gegenteil beo­bachtet werden. (In meiner Arbeit über Szakmar habe ich aufgrund der Studien von V. V. Ginzburg und T. Tóth im Zusammenhang mit der Gesichsts­flachheit der Schädel der aus dem 10. sowie 18—19. Jh. stammenden Gräberfelder Kasachstans eine verg­leichende Tabelle bekanntgegeben.) Die Charakterzüge des armeniden Typus können in Lajosmizse und im allgemeinen zwischen den Jaßen in Begleitung markanter morphologischer Merkmale selten wahrgenommen werden (Abb. 22). Die von dem klassischen armeniden Typus am meisten ab­weichenden Merkmale sind der längere Kopf, der breitere Jochbogen, die niedrigere morphologische Gesichtshöhe, die steile Stirn, das leicht hervorste­hende Jochbein und das leicht oder stark abgerun­dete Hinterhaupt. Abb. 40 zeigt einen Mann von überwiegend armenidem Typus, jedoch trotz der Brachyzephalie mit stark gewölbtem Hinterhaupt. Die Charakterisierung der orientaloid-mediterra­nischen Gruppe ist schwerer, da nur die Mesoze­phalie, das stark gewölbte Hinterhaupt, der konvexe, hohe Nasenrücken, die hohe-übermittelgroße Ges­talt und die dunkle Farbenkomplexion stärkere Kom­binationstendenzen zeigt (Abb. 28 und 29). Bei eini­gen Männern überwiegend orientálóidén Charakters schloß sich die Mesozephalie an ein flaches Hinter­haupt an (Abb. 47.). Die klassischen Merkmale des dinarischen Typus in Lajosmizse und im allgemeinen unter den Jaßen kann nur selten wahrgenommen werden (Abb. 25.). Die häufiger vorkommenden abweichenden Merk­male sind der lange Kopf, die Subbrachyzephalie, der sehr breite Jochbogen, das Kinn zeigt statt der sehr hohen nur eine mäßighohe Form, und die Kon­vexität des Nasenprofils ist vom unteren Ende des knöchernen Teiles wahrzunehmen (Abb. 26.). Bei mehreren Individuen bereitete die Analyse, ob sich die dinarischen oder die armeniden Merkmale in Übergewicht nachweisen lassen, ein Problem. Die Ursache hierfür liegt darin, daß in Lajosmizse und auch unter den übrigen Jaßen mit der zwischen rl<?±v> dinarischen und dem vorderasiatischen Typus ste­henden Lokalform zu rechnen ist. Abb. 48. zeigt einen mir problematisch erscheinenden Fall der Ver­mischung, wo zu einer zwischen dem dinarischen und dem armeniden stehenden Form auch orientá­lóidé Merkmale hinzutreten. 405

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