Horváth Attila – Solymos Ede szerk.: Cumania 2. Ethnographia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1974)

Henkey Gy.: Adatok a lajosmizsei jászok antropológiájához

GYULA H EN KEY ANGABEN ZUR ANTHROPOLOGIE DER JASSEN VON LAJOSM I ZSE Die Ortschaft Lajosmizse liegt 18 km nördlich von Kecskemét im mittleren Teil des Donau-Theiß Zwischenstromgebietes. Ihre Einwohnerzahl betrug am 1. Januar 1970: 12 610, alle von ungarischer Nationalität. Lajos und Mizse werden unter den ersten kuma­nischen Siedlungen erwähnt. Beide Dörfer wurden jedoch während der Türkenzeit verwüstet. 1745 er­kauften die Bewohner von Jászberény im kaufe der Ablösung die damaligen Gehöfte: Lajos und Mizse. Vom Ende des 18. |hs an begannen sieb die Jaßen in der Gemarkung der heutigen Ortschaft Lajos­mizse — die seit 1878 eine selbständige Gemeinde ist — anzusiedeln. Die Vorfahren der Jaßen sind ursprünglich in den alanisch-sarmatischen Stämmen zu suchen, die sich jedoch vom Ausgang des 4. Jhs an mit türkischen Völkern vermischt haben. Im 13. Jh. schloßen sie sich den Kumanen an und flüchteten vor den mon­golischen Horden mit ihnen zusammen nach Ungarn. Jászberény war eine der ersten jaßischen Siedlungen. Unter der türkischen Herrschaft wurde die Ortschaft zum Besitz des Sultans und blieb deshalb verschont. Auch ihre günstige geographische Lage (von Llüsscn und Sümpfen umnommen) trug dazu bei, daß die jaßische Urbevölkerung in beträchtlicher Zahl sich erhalten konnte, ja sogar ungarische Flüchtlinge auf­nahm, die neben der jaßischen Urbevölkerung im Jahre 1567 ein Drittel der Bewohnerschaft bildete. Das Wirtschaftsleben von Jászberény entwickelte sich auch nach dem Rückzug der Türken günstig, infolgedessen sich die Bevölkerung 1745 die Gehöfte Lajos und Mizsc erwarb. Der Großteil der Bewohner­schaft von Lajosmizse leitet auch heute noch ihre Herkunft von Jaßen ab. In der Ortschaft habe ich 1970 und 1971 insge­samt 610 Erwachsene untersucht, von denen 597 jaßischer Abstammung und 13 in neuerer Zeit ein­gewandert waren. Die Angaben der Personen jaßi­scher Herkunft habe ich in drei Altersgruppen geteilt (I. 18—23jähnge, 11. 24—60jährige, 111. 61—xjähri­ge). Die statistischen Parameter sind in den Tab. 7—10 enthalten. Die gruppenweise angeführte Häu­figkeit der metrischen Merkmale enthält die Tab. 11, die Verteilung der morphologischen hingegen Tab. 12. Die anthropologischen Merkmale der Bewohner von Lajosmizse verglich ich mit den Angaben der Population dreier jaßischer Ortschaften und eines kumanischen Dorfes; die diesbezüglichen Ergeb­nisse der t-Probe enthält Tab. 1. Die Männer von Lajosmizse stehen den Kumanen von Szabadszállás und denen von rein jaßischer Herkunft der Ortschaft Jászszentandrás, die Frauen hingegen den mit den Ungarn der Árpádenzeit verheirateten Jaßen von Jászdózsa und den Kumanen von Szabadszállás nahe. Die dominanten morphologischen Hauptmerkmale sind die steile Stirn, das gerade Nasenprofil und das mäßig abgerundete Hinterhaupt. Die Verteilung der Augenfarbe «ebe ich aufgrund der Tafel von Mar­tin —Schulz in der Tab. 3 an. Die braune Augen­farbe bildet bei den Männern eine relative, bei den Frauen eine absolute Mehrheit. Vergleichshalber bringe ich die Angaben dreier anderer jaßischer Po­pulationen und in der letzten Reihe auch die einer kumanischen Population. Die Haarfarbe ist, wenn wir die Farbtöne M-N-O zur blonden Farbe rechnen, laut der Tafel von Fischer —Salier bei 96,3% der Männer bzw. bei 95,0% der Frauen braun und schwarz (Tab. 4). Mit den Farbtönen M-N-O kommt die braune und schwarze Haarfarbe bei 96,7% der Männer und 97,3% der Frauen vor. Die durchschnittliche Sigma-Ration der neun Maße 404

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