Horváth Attila – Solymos Ede szerk.: Cumania 2. Ethnographia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1974)
Balassa I.: Hermann Ottó és Kada Elek vitája a Kecskemét környéki pásztorkodásról
Die von ihnen am heftigsten diskutierte Präge war die der Ortsveränderung des geflochtenen Lagerschutzes. Das war ein aus Schilf, Rutengeflecht oder Brettern verfertigtes Bauwerk ohne Dach. Es diente zur Aufbewahrung der Kleidung und der Nahrungsmittel der Hirten und konnte leicht von Stelle zu Stelle transportiert werden. Dort wurde auch gekocht, denn das Feuer war von dem Wind gut geschützt. Dort w T urden auch Geräte, Werkzeuge, Sattel ua. aufbewahrt. Während der Nacht ruhten die Tiere rund um den Lagerschutz. Gewöhnlich zog man 3—4 wöchentlich, später aber, auf Anordnung der Stadt alle acht Tage weiter mit dem geflochtenen Lagerschutz. Die ältesten Hirten erinnern sich noch daran, dass zu Beginn des 19. Jh. das Vieh auch im Winter im Freien blieb und das Heu um den geflochtenen Lagerschutz aufgestapelt und mit einem Graben umgeben wurde. Die andere diskutierte Frage war die des Wachholz auf dem die Hirten das Fleisch hielten, oft die Kuh daran banden und häufig auch als Holz zum sich reiben diente. Ottó HERMAN behauptete, dass der Oberhirt auf dieses Holz kletterte, wenn er sehen wollte, wo die Rinderherde weidet. Dieser Brauch ist zwar in einigen Gegenden bekannt, aber Elek К AD A hat bewiesen, dass es in den behandelten Gebieten nicht der Fall war, was auch durch spätere Forschungen bewiesen wurde. Auch was den Stehknecht für Kochkessel betrifft, gingen ihre Ansichten auseinander, aber hier konnte klar festgestellt werden, dass die Formen aus Eisen erst zu Beginn des 19. Jh. Verbreitung fanden, früher wurden nur aus Holz geschnitzte Stücke gebraucht. In der Hitze der Diskussion brachten beide Seiten einander so manchen Hieb bei und es ging so weit, dass sie erklärten, nie wieder miteinander reden zu wollen. Glücklicherweise dauerte dieser Zwist nicht lange, denn schon einige Jahre später wandte sich Ottó HERMAN mit der Bitte um verschiedene ethnographische Angaben an Elek KAD A der sie immer pünktlich und gern lieferte. So schreibt HERMAN in einem seiner Werke: „Hinsichtlich Bugac—Monostor und Kecskemét bin ich dem seeligen hochverdienten Bürgermeister von Kecskemét, Elek KADA zu grosser Dankbarkeit verpflichtet. Er brachte den bäuerlichen Beschäftigungen grosse Liebe entgegen und hat viele von ihnen vor der Vergessenheit geretett." So friedlich endete schliesslich die grosse Diskussion die besonders für die wissenschaftliche Erkenntnis von grossem Nutzen w T ar. In der Erkenntnis des Hirtenwesens zwischen Donau und Theiss um die Jahrhundertwende und in den vorhergegangenen Jahrzehnten sind wir beiden zu Dank verpflichtet. 92