Horváth Attila – Solymos Ede szerk.: Cumania 2. Ethnographia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1974)

Balassa I.: Hermann Ottó és Kada Elek vitája a Kecskemét környéki pásztorkodásról

IVÁN BALASSA DISKUSSION ZWISC h UND ELEK KADA ÜBER DA UMGEBUNG V Der grösste Teil des sandrückigen Bodens der Land­schaft zwischen Donau und Theiss war jahrhun­dertelang in erster Linie als Weideland geeignet. In­folge der Boden- und Niederschlagsverhältnisse fand das Vieh wenig Futter und so musste der Weide­platz oft gewechselt werden. Unter anderem war gerade das der Grund dafür, dass in diesem Gebiet sogar noch um die Jahrhundert­wende das viele alte Überlieferungen hütende, das ganze Jahr oder den grössten Teil des Jahres im Frei­en weidende Hirtenwesen erhalten blieb und blühte. Die ungarische ethnographische Wissenschaft hat dieses Hirtenleben nicht nur früh entdeckt, son­dern auch gründlich und vielseitig studiert. Uns ste­hen gute Beschreibungen und Abbildungen, später Photoaufnahmen zur Verfügung: seit Mitte des vo­rigen Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Diese durch Angaben und Belegen aus Archiven ergänzt, machten auch die Abfassung zusammenfassender Arbeiten möglich. Aber uns sind viele solche handschriftliche Sammlungen bekannt, die bis jetzt noch nicht publi­ziert wurden und unter diesen gebührt ein bedeuten­der Platz dem Sammlungstagebuch von Ottó HER­MAN (1835—1914), der 1895 diese Gegend zweimal besucht hat. Dieses Tagebuch enthält viele interessante Beobach­tungen über die Bauten der Hirten, ihre Kleidung, Ernährung. Es geht auch auf die Weideordnung, Hirtenorganisation, geographische und Tiernamen, Stellung der Hörner, Sprichwörter und Volkslieder ein. Da er auch der hervorragensdte Ornithologe seiner Zeit war, zeichnete er überall, wo es nur mög­lich war, auch die örtliche Benennung der Vögel auf. HERMAN hat zwar seine im Sammelheft enthaltenen Aufzeichnungen zum grössten Teil in seinen grossen, zusammenfassenden Arbeiten benutzt, aber ihre Pub­I E N OTTÓ H ERM AN S HIRTENWESEN IN DER N KECSKEMÉT likation ist auch so interessant, weil hier seine, sich auf das Hirtenwesen eines kleineren Gebietes bezie­henden Kenntnisse im Ganzen gegeben werden und das gelichzeitig auch auf die Forschungsmethode des grossen Wissenschaftlers ein Licht wirft. Ottó HERMAN, auch als nahmhafter oppositionel­ler Abgeordnete seiner Zeit bekannt, verbrachte ge­wöhnlich in der Gegend nicht viel Zeit. Meist kam er auf einige Stunden auf den Standplatz der Hirten, in Begleitung der Notabilitäten der Stadt (Kecskemét) oder des Komitats, in einem Viergespann. Aber dank seinem scharfen Auge und seiner naturwissenschaft­lichen Bildung, konnte er innerhalb sehr kurzer Zeit so manches notieren und auch zeichnen. Auf seine Fahrten wurde er oft von seiner Frau begleitet, die ihm half, die volkssprachigen Texte aufzuzeichnen. Der sich in seiner Gesellschaft befindende Zeichner oder Maler verewigte dann auf Zeichnungen und Bildern die wichtigsten Momente. Über seinen Weg in die Gegend von Kecskemét verfasste er für die damals bekannte Wochenzeitung „Vasárnapi Üjság" einen bunten Berichten dem er einige abfällige Bemerkungen machte auf einen Artikel von Elek KADA (1852—1913) über das Keceskméter Hirtenwesen (Der Artikel von Kada erschien ein Jahr früher in derselben Wochenzeitung). Elek KADA wurde in Kecskemét geboren und verbrachte den grösseren Teil seines Lebens in seiner Heimatstadt, zuerst als Journalist und dann fast zwei Jahrzehnte als ihr Bürgermeister, der grosse örtliche Kenntnisse hat­te und der sich auch um die Gründung des städtischen Museums sehr verdient gemacht hat. Im Jahrgang 1895 der „Vasárnapi Üjság" entbrannte zwischen beiden eine lebhafte Diskussion, durch die viele, noch unbekannte Fragen geklärt oder wenigstens von anderen Gesichtspunkten aus beleuchtet wurden.

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