Horváth Attila – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 1. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1972)

E. B. Thomas: Koracsászárkori Victoria-szobrocska a barbarikumból

Lussonium (Dunakömlőd) und davon südlich Alta Ripa (Tolna) und Alisca (Öcsény). (Abb. 1) Vielleicht stehen wir der Wahrheit nicht fern, wenn wir vermuten, dass die Statuette anlässlich eines sarmatischen Einfalles in einem Lager erbeutet und als wertvolles und schönes Stück mitgenommen worden ist. Ob die den wertvollen Fund in sich verbergende sarmatische Hütte mit der Brandschat­zung der in das Gebiet des Barbaricum eingedrunge­nen römischen Truppen in Verbindung zu bringen ist, oder ob die ansonsten aus brennbarem Material mit leichter Konstruktion erbaute Hütte infolge eines entstandenen Feuers niedergebrannt ist, kann heute nicht mehr rekonstruiert werden. Man muss die als Vergeltung der barbarischen Einfälle durchge­führte Brandschatzung als wahrscheinlicher betrach­ten, da man nämlich die früher erworbene wertvolle Beute, die Victoria-Statuette nur bei einer plötzlichen Flucht zurückgelassen haben konnte. Auf dem Fundort der Statuette haben wir von der Holzkohlenreste und Brandspuren aufweisenden Fläche die folgenden Gefässfragmente eingesammelt. Sämtliche Scherben sind bei der Archäologischen Abteilung des Ungarischen Nationalmuseums inven­tarisiert. Abb. 15: 1. Fragment eines grauen, feingeschlämm­ten, gut scheibengedrehten, weitmündi­gen Tontopfes. Grösster Durchmesser: 11,5 cm, Inv.-Nr.: 65.4.2. 2. Wandfragment eines eingeschlämmten, grauen, gut scheibengedrehten Topfes. Durchmesser: 7,8 cm. Inv.-Nr.: 65.4.4. 3. Fragment eines feingeschlämmten, grau­en, gut scheibengedrehten, sarmatischen Topfes. Durchmesser: 5,9 cm. Inv­Nr.: 65.4.5. 4. Randrragment eines groben, handge­formten Topfes mit körniger Oberfläche. Der Rand ist mit schrägen Einschnitten verziert. Durchmesser: 6,0 cm. Inv.­Nr.: 65.4.12. 5. Randfragment eines handgeformten grauen, grobkörnigen, weitmündigen Topfes, mit einem durch Fingereindrük­ke verzierten Rand. Durchmesser: 7,5cm. Inv.-Nr.: 65.4.11. 6. Bodenfragment eines handgeformten, grobkörnigen, schlecht gebrannten Topfes. Durchmesser: 6,6 cm. Inv.­Nr.: 65.4.14. 7. Bodenfragment eines handgeformten, grobkörnigen, schlecht ausgebrannten Topfes. Durchmesser: 8,0 cm. Inv.­Nr.: 65.4.15. Abb. 16: 1. Fragment eines rosafarbenen, scheiben­gedi.ehten Schüsselchens oder Kruges mit waagerechtem Rand. Durchmesser: 6,7 cm. Inv.-Nr. : 65.4.8. 2. Fragment eines rosafarbenen Tonkruges, mit rotgefärbten Streifen, scheibenge­dreht, feingeschlämmt. Durchmesser : 3,9 cm. Inv.-Nr.: 65.4.9. 3. Grauglimmeriges, scheibengedrehtes Topffragment mit Besenstrichverzierun­gen. Durchmesser: 6,4 cm. Inv.-Nr.: 65.4.10. 4.—5.—6. Fragmente einer grauen Reibschüssel mit leicht ausladendem Rand, innen mit feinkörnigen, kleinen Kiesen bestreut. Durchmesser: 7,2 cm, 6,2 cm und 5,6 cm. Inv.-Nr. : 65.4.7. a, b, c. Die in der niedergebrannten Hütte gefundene römische und sarmatische Keramik ist eine Massen­ware, von der jedoch festgestellt werden kann, dass sie aus der Frühkaiserzeit, aus dem 1—2, Jahrhundert stammt. Den an Ort und Stelle gefundenen Keramikfrag­menten nach fällt die Zeit des Brandes der sarmati­schen Hütte spätestens in das Ende des 2. Jahrhun­derts. Überblicken wir kurz die Kriege und Einfälle, die in dem durch die Scherben bezeichneten Zeitpunkt stattgefunden haben, da ja einer dieser die Gelegen­heit zum Raub der Victoria-Statuette geboten haben musste. Gewiss haben die barbarischen Erbeuter jener Tatsache, dass sie die Darstellung der Siegesgöttin Victoria den Römern entwandt haben, über den Wert der Statuette hinaus noch eine eigene symbolische Bedeutung zugemessen. Zur Zeit der Kriege des Domitianus gegen die Daker herrschte an den Grenzen Pannoniens noch Frieden, jedoch von den 80er Jahren an haben, die Truppenkonzentrationen bereits kriegerische Vorbe­58

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