Horváth Attila – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 1. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1972)

A. Mócsy: A római-batbár szomszédság utolsó évszázada hazánk területén

beschränkten militärischen Besetzung des Sarmaten­landes. Dies bedeutete natürlicherweise noch nicht, als hätte sich die Römerherrschaft auf Sarmatien er­streckt und noch weniger war dies der Beginn irgend­welcher Provinzialisation des Sarmatenlandes s. Das Vorschieben und die Entsendung von römischen Tiuppen dürfte jedoch für die Sarmaten mit der mi­litärischen Hilfeleistung gleichwertig gewesen sein. Die Ereignisse der folgenden Jahrzehnte weisen tatsächlich darauf hin, dass Rom mit den Sarmaten in sehr engem Vertragsverhältnis stand, was für die Rö­mer viel weit gehendere Verpflichtungen nach sich zog, als die früheren. Es wäre verlockend auch den Bau des sog. Csörsz-Grabens der das Siedlungs­gebiet der Sarmaten umgibt, mit diesen Jahren in Ver­bindung zu bringen. Dieser Erdwall 24 wurde zwis­chen dem 3. und 9. Jahrhundert errichtet, 25 doch konnte er als Schutzlinie nur dann einen Sinn ha­ben, falls er von einer dritten Macht garantiert wer­den konnte. Als eine solche drit'e Macht konnte natürlicherweise nur das Römerreich in Betracht kom­men. Als sichtbare Grenzlinie zwischen Sarmaten und Germanen (Vandalen, Gépiden, Goten) fügt sie sich gut in die neue, im Jahre 294 beginnende Aussen­politik der Donaugegend ein. Sándor Soproni, der unlängst von der Erforschung dieser Verteidigungs­linie berichtet und sie historisch ausgelegt hat, ar­gumentiert für einen etwas späteren Bau, 26 doch fällt es auf, dass diese Verteidigungslinie gewisser An­zeichen nach eine längere Zeit hindurch gebraucht worden ist und auch solche Gebiete umfasste, die — wie wir sehen werden — nach den 30er Jahren des 4. Jahrhunderts nicht mehr im Besitze der Sarma­ten, sondern in der Hand der Germanen waren. Für die Bauzeit des Erdwalles wird man daher auch die Jahre um 294 annehmen können. Die Massregeln des Jahres 294 ermöglichten Gale­rius seine Aufmerksamkeit anderen Grenzabschnitten zuzuwenden. Bald kämpft er an der Unteren Donau, gibt den Karpen die Rezeption und siedelt sie in Pan­nonién an. Nach 294 werden dann die umfangreichen Verwaltungsreformen vollzogen und auf diese Zeit fallen auch die wirtschaftspolitischen Massnahmen von Galerius. Der Frieden wurde erst 299 durch einen Krieg gestört, der wahrscheinlich nordwestlich von den Sarmaten, unter Teilnahme der Markomannen geführt wurde. 27 Aus dem Jahrzent nach 294 berichten unsere Quel­len über keinen anderen Krieg. Die mehrfache Auf­nahme des Beinamen Sarmaticus kann demnach viel­mehr entweder auf diplomatische Erfolge, oder auf ganz unbedeutende Grenzzwischenfälle zurückge­führt werden. Galerius hielt sich nach 294 kaum in der Donaugegend auf und konnte selbst zu seinem im Orient geführten Krieg illyrische Truppen ab­kommandieren. 28 Auch der in der zweiten Hälfte des Jahres 305 gefochtene Kampf, in dem sich der junge Constantinus ausgezeichnet hat, dürfte bloss ein un­bedeutender Grenzzwischenfall gewesen sein. 29 Be­treffs des Schauplatzes ist uns nu:bekannt, dass dieser sich in der sumpfigen Ufergegend der Donau befun­den hat. Die neuere Krise brach erst im Mai, oder Juni des Jahres 322 aus. Es ist bezeichnend, dass die Sarmaten selbst zur Zeit der Krise der Tetrarchie sowie des Bürgerkrieges von Constantinus und Licinius die Lage nicht missbraucht haben. Daraus lässt sich wiederum der Schluss ziehen, dass zwischen ihnen und der Strategie des Reiches eine gewisse Interessen­gemeinschaft entstanden ist. Auch die von den Sarma­tenkriegen des Constantinus ausgelöste Krise lässt darauf schliessen. 322 brachen sarmatische Truppen unter der Füh­rung eines gewissen Rausimodus in die Provinz Va­leria ein. 30 Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir selbst den Angriffsort bestimmen können. Die Barba­ren von Rausimodus haben das Lager von Campona (Nagytétény) überfallen und die aus Holz errichteten Wehrbauten des Steinlagers niedergebrannt. Con­stantinus, der zu dieser Zeit aus innenpolitischen Gründen in Sirmium residierte, schlug die Angreifer zurück und setzte ihre Verfolgung sogar auf sarma­tischem Boden fort. In diesen Kämpfen fiel selbst Rausimodus. Constantinus durchzog aus Campona 24 Bálás V., Acta Arch. 15,1961, 310ff, 25 Soproni S.,Arch.Ert.96,1969,43ff. Zur oberen Zeitgrenze muss auch noch beachtet werden, dass das Wort Csörsz ein slawischer Name ist, die historischen Umstände des Erd­walles müssten daher zur Zeit des Auftretens der Slawen in der Tiefebene bereits in Vergessenheit geraten sein. 26 a.a.O. 27 Chron.Minora I p.230. 28 EutropJX 25,1. 29 Excerpta Valesiana 3. 30 Zosimos II 2!.Optatianus Porfyrius carm.VI. 86

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