Horváth Attila – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 1. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1972)

M. Párducz: Kiskunmajsai népvándorláskori lelet

MIHÁLY PARDUCZ VÖLKERWANDERUNGSZEITLICHER FUND AUS KISKUN MAJSA Am 15. März 1958 ist in der Gemarkung von Kiskun­majsa auf dem — einst der Familie Ónadi gehören­den — Ackerboden des Staatlichen Gutes von Tajó die zur Beschreibung kommende Schüssel gefunden worden. Über die Fundumstände wissen wir nur so viel, dass diese landwirtschaftliche Fläche im Auftrage der Staatlichen Gutsverwaltung von dem Bodenme­liorisationsunternehmen von Cegléd für den Weinbau rigolt wurde. Das Rigolen des Bodens erfolgte bis zu einer Tiefe von 120 cm. Auf dem bereits vorbereiteten Boden hat István Kállai die Schüssel beim Anpflan­zen der Reben gefunden. An der gleichen Stelle sind auch zwei menschliche Schädel sowie Gefässfrag­mente ans Tageslicht gekommen. All diese Funde wurden einander nahe zutage gefördert. Die Schüssel gelangte in das die Sammlung der Grundschule von Kiskunmajsa, wurde dann von Miklós Frech, dem Lehrer dieser Schule dem Katona József Mu­seum zu Kecskemét übergeben, wo sie auch heute bewahrt wird. (Inv.—Nr. E.N.508.) Die Schüssel ist grau, gut geschlämmt und wurde auf der Töpferscheibe hergestellt (Abb.2a-b). Ringsum unter dem Rand der Schüssel läuft eine Rille. Die Mitte ihrer Wand wird von einer ringsumlaufenden, scharfen, rippenartigen Kante gegliedert. Das Innere der Schüssel ist von einer eingeglätteten Swastika verziert, deren Arme in Drachenköpfen enden (Abb. 1). Der Bodenteil der Schüssel wird der Mitte zu an seiner Aussenfläche konkaver, so dass wir von einem niedrigen Standring sprechen können. Die Breite des Ringes beträgt 0,3 cm, die Höhe der Schüs­sel: 7,5 cm, der innere Mündungsdurchmesser: 22,5 der äussere Mündungsdurchmesser: 24 der Bodendurchmesser^ 11,4 cm. Im Inneren der Schüs­sel wird die Mitte der Swastika von einem Kreis aus­gefüllt, dessen Durchmesser: 3,8 cm beträgt. Die Fundumstände des Objekts bieten uns betreffs der Zeit und der kulturellen Hinzugehörigkeit keine Information. Auch die oben erwähnten Eigenartig­keiten der Schüssel verraten uns nichts näheres. Die grauen, scheibengedrehten aus gut geschlämmtem Ton hergestellten Gefässe charakterisieren vor allem die III. Periode der Sarmatenzeit (3.—4. Jahrhun­dert), jedoch sind in unserer einheimischen Hunnen­zeit Gefässe und Gefässfragmente von ähnlicher Aus­führung in stattlicher Anzahl vertreten. Weniger häu­fig kommen sie in den Kulturen des 6.—9. Jahrhun­derts (Gépiden, Awaren usw.) vor. Auch die Untersuchung, die auf Grund der Form jene Denkmalgruppe, zu der auch unsere Schüssel gehört, zu bestimmen wünscht, sagt uns nichts weite­res. Typenmässig steht unserem Fundobjekt eine Schüssel aus der Umgebung von Szeged, 1 die sich bloss durch ihren entschieden ringförmig ausgebil­deten Bodenteil von der Schüssel von Kiskunmajsa unterscheidet, sehr nahe. Auch das Exemplar von Szeged ist ein graues, gut geschlämmtes Produkt. Wünschte man die Aufzählung der nur irgendwie ähnelnden Exemplare forcieren, so könnte man noch ein Stück aus Kecskemét—Máriaváros 2 und wegen der ähnlichen Gliederung ihrer Wand eine Schüssel aus Kenderes 3 erwähnen. Es muss jedoch betont wer­den, dass die letzterwähnten zwei Exemplare im Zu­sammenhang mit unserer Schüssel nur mit sehr gro­ssem Vorbehalt erwähnt werden können. Alle unsere Beispiele sind Streufunde, demzufolge 1 Párduc^ M., A szarmatakor emlékei Magyarországon (Dekmäler der Sarmatenzeit Ungarns). III. Arch. Hung. XXX, Budapest 1950. Taf. CXXI 4. 2 Edb. Taf. CXXXII. 18. 3 Edb. Taf. CXXXV 21. 131

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