Solymos Ede (szerk.): Studien zur europäischen Traditionellen Fischerei - Bajai dolgozatok 3. (Baja, 1976)

Solymos, Ede: Die südslawischen Beziehungen der ungarischen Donaufischer

slawischen Donaustrecke am ähnlichsten. Oberhalb von Tolna führt die Donau viel Schotter, der Flussboden selbst ist hart, das Wasser hat eine hohe Fliessgeschwindigkeit und es gibt nur wenige Nebenarme und tote Flussar­me. Die wesentlichsten Fischerei methoden wurden schon vor Jahrtausenden entwickelt und auch im Gerätebestand sind während dieser Zeit keine revo­lutionären Änderungen festzustellen. Dennoch gab und gibt es viele Möglich­keiten, die Produktion zu erhöhen und die Arbeit selbst zu vereinfachen. Es ist hier nicht der Platz, alle Einflüsse und Beziehungen näher zu unter­suchen und Zusammenhänge darzulegen. Lieber möchten wir einige Prob­leme aufwerfen, die noch der Klärung bedürfen. Für den südlichen Abschnitt der ungarischen Donaustrecke ist die Ver­wendung der butykáló-Angel charakteristisch, mit welcher Welse gefangen wurden, ln der Fachliteratur wird dieses Gerät auch als kuttyogató (Quackan­gel oder Quackholz) bezeichnet. Bei den Fischern war die Benennung butykáló oder plutykáló üblicher. JANKÓ stellte fest, dass die Quackangel bzw. das Quackholz von der Donau bis zur Wolga allgemein bekannt ist, nämlich überall dort wo grosse Welse zu fangen sind, und er hat entspre­chend ihrer Erscheinungsform 9 verschiedene Typen von Quackhölzern unterschieden. Diese verschiedenen Typen können in 2 Gruppen zusammen­gefasst werden, und zwar Quackhölzer mit leerer Sohle und solche mit Vollsohle. In Mittelrussland sowie in Teilen Südost- und Südwestrusslands werden leersohlige Quackhölzer benutzt. In Südrussland, am Dnjestr und Dnjepr, aber auch im Donaudelta gebraucht man vollsohlige Quackhölzer. Die leersohligen Quackhölzer werden entweder mit der Angelschnur zusam­mengebunden als Fanggerät benutzt, oder es werden die beiden Teile vonei­nander getrennt gehalten. Die vollsohligen Quackhölzer werden ausschliess­lich mit der Angelschnur zusammengebunden verwendet.2 Nach JANKÓ, der den Gerätebestand auf der südungarischen Donaustrecke und auf der ser­bischen Donau nicht gekannt hat, ist die ungarischen Variante des Quack­holzes ein vollsohliges und hinsichtlich ihrer beiden Bestandteile getrennt behandeltes Gerät. Das heisst, bei der ungarischen Variante werden Holz und Angelschnur einer vollsohligen Quackangel nicht zusammengebunden, sondern jeder Teil extra in je einer Hand gehalten. Aus der neuesten Litera­tur ist jedoch ersichtlich, dass auf der Donau, der Save und der Drina voll­sohlige und zusammengebundene Quackangelformen benutzt werden.3 Die Verwendung des vollsohligen Quackholzes auf der südungarischen Donau­strecke bei voneinander getrennten Teilen weicht also von der serbischen und 2 JANKÓ, 1900. 522—555. 66

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