Solymos Ede (szerk.): Studien zur europäischen Traditionellen Fischerei - Bajai dolgozatok 3. (Baja, 1976)

Barabás, Jenő: Zur Problematik des Fischereiatlas

Zur problematik des Fiscliereiatlas JENŐ BARABÁS BUDAPEST Während der Themenzusammenstellung für den Ungarischen Ethno­graphischen Atlas stand die Frage zur Diskussion, ob auch die Fischerei in dem Kartenwerk Platzfinden sollte. Obwohl die diesbezüglichen öffent­lichen Fach besprechungen für die Aufnahme von Fischereithemen ent­schieden, nahm die Atlas-Redaktion eine ablehnende Haltung ein. So wurde kein einziges Fischereithema in den Ungarischen Ethnographischen Atlas eingegliedert, gleich wie keiner der bisher erschienenen ethnogra­phischen Atlasse kartographisch erfasstes Fischereimaterial enthält und — nach meiner Kenntniss — auch die noch in Vorbereitung befindlichen kei­nen solchen Teil enthalten. Die geschilderte Lage gibt Anlass, das Problem zu überdenken. — Vor­liegender Beitrag stellt allerdings keinen Ent wurf zur Anlage eines Fischerei­atlas dar. Ich bin zwar Atlas-Spezialist, aber kein Fischerei-Forscher. Die Meinung eines Aussenstehenden kann jedoch einen beachtenswerten Dis­kussionsbeitrag liefern, da sie „sine ira et studio” gebildet wird. So hoffe ich, mit meiner Analyse zu einem konkreten Ergebnis in Sachen Fischerei- Atlas auf dieser Konferenz beitragen zu können. Die teilnehmenden Fische­rei-Forscher sind dazu be- und aufgerufen, die Notwendigkeit und die Möglichkeiten eines Fischerei-Atlas zu erörtern und das Problem von theo­retischer und methodologischer Seite her anzupacken. Zunächst sollte man sich über die Aufgaben und die Möglichkeiten eines ethnographischen Atlas klar werden, denn bezüglich der Erwartungen, die in ein solches Kartenwerk gesetzt werden können, gehen die Meinungen extrem auseinander. Einerseits werden die Veranschaulichungsmöglichkei­ten eines ethnographischen Atlas überschätzt, anderseits wird die Nütz­lichkeit eines solchen Atlas überhaupt geleugnet. Wie so oft, gilt es auch hier, die ungfähre Mitte zwischen zwei subjektiven Extremstandpunkten anzusteuern. Zweifellos stellt der Atlas nur eine Art der ethnographischen Forschungs­tätigkeit dar, die neben den anderen Arten ihre spezifische Bedeutung hat, 45

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