Solymos Ede (szerk.): Studien zur europäischen Traditionellen Fischerei - Bajai dolgozatok 3. (Baja, 1976)

Znamierowska-Prüfferowa, Maria: Bemerkungen zur traditionellen Fischerei in Polen und ausgewählten Problemen des Fischerein-Atlas

Reusen (geflügelte Netzreusen), Hamen, Zugnetze, Netze ohne Sackgarne (vielleicht Wurfnetze), Hebenetze, Stellnetze (Kiemennetze), etc. Es ist nicht ganz angebracht, heute von der traditionellen Fischerei zu sprechen, denn die sozio-ökonomischen Strukturveränderungen in Polen nach dem 2. Weltkrieg bewirkten das Verschwinden der individuellen Fischerei­wirtschaften und der bis etwa 1945 gebrauchten primitiven traditionellen Fischfanggeräte ebenso wie die Beseitigung der Armut. Dieser Prozess war mit der Landflucht der Arbeitskräfte bzw. mit deren Bindung an die landwirtschaftliche Arbeit durch hohe Entlohnung verbunden. Die letzten Jahrzehnte brachten folgerichtig eine Weiter-entwicklung der Fischereigeräte und Fischfangmethoden: 1. andere Materialien zur Herstellung der Geräte (Holz und leichte, jedoch widerstandsfähigere Kunststoff-Fasern) ; 2. Motorisierung der Fischereimethoden, das heisst, Ersetzung der mensch­lichen Arbeitskraft durch Maschinell (z. B. beim Zugnetz); 3. Vergrössprung der Dimensionen bei mehreren Fischereigeräten; 4. Einführung und Anwendung von anlockenden und betäubenden Agg­regaten (elektrischer Strom) ; 5. Überführung der Binnen- und Küsten-Fischereiwirtschaft in die volks­eigene Fischereiwirtschaft mit Grosshandelscharakter; 6. Unifikation von Fischereigeräten und -methoden, Entwicklung der Häfen und der Fischkonservierung etc. durch gemeinsame Meerfischfänge im Rahmen von internationalen Vereinbarungen; 7. Entwicklung der industriellen Verwertung von kleinen Fischen (Fisch­mehl für Futterzwecke), um die Meerfischfänge rentabel zu gestalten. Die älteren Fischereigeräte und Fangmethoden existieren im Polen der Gegenwart noch im Gedächtnis der alten Fischer, die für sich selbst primi­tive Angeln, Hamen, Reusen usw. verfertigen, aber auch in ärmeren Wirt­schaften, findet man sie in den Händen der Frauen, die die einzigen Ernährerinnen der Kinder und Greise sind. Man findet sie besonders bei den „professionellen” Wilderern, wo sie als Sport-, Risiko- und Hasard-Geräte Gebrauch finden. Obwohl selten, findet man in Polen noch traditionelle, verwundende Geräte, deren Geb­rauch jedoch prinzipiell verboten ist: Netze mit zu kleinen Maschen, den Fischfang in der Schonzeit, Jagd auf verbotene Fischarten usw. Auch wäh­rend einer Hungersnot oder in Kriegeszeiten kehren alte vergessene Geräte als gelegentliche Hilfsgeräte zurück. Ungeachtet der Tendenz der Fischerfachinstitutionen, eine unifizierte Fachterminologie eizuführen, finden wir die alten Namen der Fangme­18

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