Bánkiné Molnár Erzsébet: Polgárok Kiskunfélegyházán 1890–1913. Bürger in Kiskunfélegyháza 1890–1913. (Studia Folkloristica et Ethnographica 38. Debrecen, 1996)

nötigen sozialhistorischen Mikroanalysen fehlen, lassen sich keine genauere Zahlangaben feststellen. Am Ende des Jahrhunderts veränderte sich auch das Stadtbild. Die im Jahre 1887 angenommene Stadtplanungs- und Bauvorschrift be­stimmt, daß die kleinste Breite der Straßen 12 Meter sein soll, und setzte die Bauforderungen der Wohnhäuser fest. Eine das Stadtbild bestimmende Maßnahme der Stadtordnung war die Korrigiemng und Pflasterung der Hauptstraße, die seit 1887 nach Lajos Kossuth be­nannt wurde. Entlang der Straße - vom Bahnhof bis zum Rathaus ­wurden diejenigen Bauarbeiten angefangen, infolge deren die auch das heutige Stadtbild bestimmenden öffentlichen und Privatgebäude entstanden. Die Hauptstrecke der Eisenbahn zwischen Pest und Sze­ged war 1854 fertig, am Ende des Jahrhunderts wurden die Seiten­linien ausgebaut. Als erste wurde die Csongráder Linie 1888 fertig. Aus den Baukosten der Seitenlinie Szolnok-Félegyháza bezahlte die Stadt 60.000 Forint mit dem Ankauf von Stammaktien. Die Eisen­bahnlinie wurde im Dezember 1897 dem Verkehr übergeben. Nach zwei Jahren wurden Majsa und Félegyháza mit einer Eisenbahnlinie verbunden. Der bessere Verkehr schaffte neue Möglichkeiten, „erwei- terte" die Welt und brachte die Hauptstadt näher, dadurch nahm der die Lebensweise verändernde Einfluß des sich verbürgerlichenden Budapest zu. Die Stadt existierte bis jetzt als Verwaltungs- und Gerichtszentrum und als Landstraßenknotenpunkt, das Eisenbahnnetz verstärkete diesen Verkehrsknotenpunktcharakter. Das 1876 abge- schaffte historische kleinkumanische Zentrum wurde zum Zentmm einer neuen Region mit veränderten Funktionen, diese Zentrum- funktion wurde sogar durch das konsequent entwickelte Schulsystem verstärkt. Die Allee zur Eisenbahn und der Bahnhof wurden auch in Fél­egyháza, den anderen Kleinstädten ähnlich, zu einem beliebten Spazierweg. Das erste öffentliche Gebäude, das zum Zweck der Umformung des Stadtbildes gebaut wurde, war in dieser Straße die eklektische Kirche mit zwei Türmen, die nach den Plänen von Gyula Pártos 1880 gebaut wurde. Um sie herum wurden die neuen Bürgerhäuser nacheinander gebaut - ihr Stil und Struktur unterschieden sich von den bäuerlich-bürgerlichen Häusern mit Gang, gebaut im Kurialstil des Reformzeitalters. Anstatt der traditionellen, kammartigen Ausbau­weise der ebenderdigen Stadt entstand eine mehrstöckige Bauweise 190

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