Bárth János (szerk.): Szavak szivárványa. A 6. Duna-Tisza közi nemzetközi néprajzi nemzetiségkutató konferencia (Baja, 2005. július 13-14.) előadásai (Baja - Kecskemét, 2006)

Schőn Mária: A germán istenvilág nyomai a hajósi svág folklórban

Mária Schön Spuren der germanischen Götterwelt in den schwäbischen Überlieferungen von Hajosch- Auszug -“Die mündliche Überlieferung des Volks, Gebräuche und Sitten, sind sehr viel ver­lässigere geschichtliche Quellen, als man lange Zeit annahm. Gebräuche überdauern vielfach sehr lange die steinernen und erzenen Zeugnisse.” (E. Jung) Dies scheint im besonderen Maße auf die Kinderfolklore zutreffend zu sein. Deshalb mag es kein Wun­der nehmen, daß Erinnerungen und Überlieferungen aus der heidnischen germanischen Götterwelt, nach welchen in dieser Arbeit in der schwäbisch-alemannischen Gemeinde Hajosch geforscht wurde, zum großen Teil in Kinderspielen und Kinderreimen bis in unsere Tage erhalten geblieben sind. Eine andere Schicht bilden in der Arbeit die Sagen, deren Bedeutung Grimm so interpretierte: “Wo ferne Ereignisse verloren gegangen wären im Dunkel der Zeit, da bindet sich die Sage mit ihnen und weiß einen Teil davon zu hegen.” Die Zeit des Christentums hat zwar diesen alten Glauben an die Götter be­deutungsvoll übergefarbt, indem zur heutigen Form dieses Erzählgutes christliche Züge kamen, aber unter der christlichen Umkleidung sind immerhin die uralten, heidnischen Merkmale zu entdecken. Denn es “verdecken die neuen, oft christlichen Formen den alten Kern niemals völlig”. (Handwörtebuch) Hajosch erwies sich bezüglich dieses Themas erneut als wahre Fundgrube. Die Namen der germanischen Götter Wodan, Donar, Ziu wie der Göttinnen Frija, Ostara sowie der Nomen sind zwar in der Gemeinde nicht mehr bekannt, aber die Erschein­ungen der Umwelt - wie Mond und Sonne, Nacht und Tag, Mondflecken, Wind, Wolken und Gewitter, Wald, Schnee, Eber, Pfderd, Kuh, Rabe, Hahn, Marienkäfer u.a. - rufen nach wie vor eine ganze Reihe Erinnerungen aus einer vor Jahrhunderten, ja Jahr­tausenden abgegangenen heidnischen Welt hervor. In den Fußnoten werden reichlich Zitate aus der deutschen Fachliteratur angegeben. 140

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