Bárth János (szerk.): Bács-Bodrogtól Bács-Kiskunig (Baja-Kecskemét, 2003)

Krupa András: Hiedelmalakok és -képzetek a kiskőrösi szlovákoknál (II.)

János Bárth Die Nationalität der Hirten in der Umgebung von Baja (1803)- Auszug ­Aufgrund einer Verordnung der höheren Ämter und anhand ihrer Gesichtspunkte wurde im Jahre 1803 eine Auflistung der Hirten in 6 Dörfern an der Donau bzw. in der Umgebung von Baja (Sükösd, Szeremle, Csanád, Szentistván, Kákony und Dusnok) erstellt. Die Notare der betroffenen Dörfer zeichneten verschiedene Daten der Hirten auf, so den Namen, den Rang, das Alter, den Körperbau, die Haar- und Augenfarbe, besondere Merkmale, sowie Geburtsort, Religion, Familienstand und Sprachkenntnisse. In der Auflistung wurde auch festgehalten, welche Tierarten die Hirten hüten, wie die recht­liche Situation der Tierhalter ist, ob der Hirt einen Hirtenburschen hat und auf welchem Flur er weidet, ob er über eigenes Vermögen bzw. eigenen Tierbestand verfügt. Der Autor analysiert diese Auflistung und versucht über die Viehzucht und die Hirtengesellschaft des Gebietes einige historisch-ethnographische Schlussfolgerungen zu ziehen. Mehr als die Hälfte der aufgezählten Hirten, 57 Personen waren im Dienst der Dorf­gemeinde und hüteten die gemeinsame Herde der Bevölkerung je eines Dorfes. Ein Hirt stand im Dienst einer Bauerngesellschaft, 46 hüteten die private Schafherde je eines Bauern. Die Erscheinung der privaten Schafherden kann mit der Konjunktur der Schafzucht am Anfang des 19.Jahrhunderts in Zusammenhang gebracht werden. Die privaten Schweinehorten dahingegen, die in den Auen der Donau weideten, zählten im Jahr 1803 als archaische Überbleibsel der Viehzucht alter Zeiten. In der Auflistung findet man Pferde-, Rind-, Schaf- und Schweinehirten, die Auf­listung gibt hervorragende ungarische terminologische Daten zu deren Benennung. Das 18.Jahrhundert war in Südungarn das Jahrhundert der grossen Völkerwanderun­gen. Die Hirtengesellschaft war besonders „migrationsfreudig”. Dies spiegelt auch der Datensatz wider, der den Herkunftsort der Hirten angibt. Von den 64 Hirten des Dorfes Sükösd waren beispielsweise nur 31 dort geboren, 33 kamen aus den unterschiedlichsten Winkeln von Ungarn. Es stehen dem Forscher nur wenige historische Quellen zur Verfügung, wenn er die ethnische Verhältnisse und den Sprachgebrauch der Bevölkerung des 18.Jahrhunderts und Anfang 19.Jahrhundert je nach Individuen oder Familien bestimmen will. Deshalb muss der Forscher jede in Frage kommende Quelle wahrnehmen. In den Auflistungen von 1803 wurden auch die Sprachkenntnisse der Hirten auf­gezeichnet, darunter kamen ungarische, kroatische und slowakische Sprachkenntnisse vor. Der Autor hat diese Daten mit denen über Religion und den Herkunftsort verglichen. Während er versucht, Schlussfolgerungen zu ziehen, weist er auch auf die Schwierigkeiten hin, denen sich der Erforscher des Themas gegenüberfindet. 26

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