H. Tóth Elvira - Horváth Attila: Kunbábony (Kecskemét, 1992)
IV. Die Insignien der fürstlichen Würde: Das Zubehör des khaganischen Gürtels Kat. 1–18
PFEILSPITZEN Nr. FUNDORT GRAB Nr. 25 14 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 ez LU I u o KÖCHER GÜRTEL BOGEN SCHWERT MESSER 130. Nagyharsány 29. X 131. Nagyharsány 31. X 132. Nagyharsány 41. X 133. Nagyharsány 46. X 134. Nagyharsány 82. X 135. Nagyharsány 84. X 136. Szeged-Fehértó B 70. X 137. Szeged-Fehértó B 71. X 138. Szeged-Fehértó 96. X 1 1 139. Üllő 130. X X 1 140. Üllő 132. X 141. Üllő 176. X 142. Üllő 246. X 1 der Serie einnehmen und auch chronologisch eher in die Mitte des 7. Jh. zusetzen sind. Auf den späteren Exemplaren wird die Tiergestalt zu einem immer abstrakteren Zierelement. Musterung und Bearbeitung unseres „Verschlußbeschlags" bringen ihn in gleicher Weise mit den unten zu behandelnden Messern in Zusammenhang, wobei zu untersuchen wäre, ob dieser Beschlagtypus nicht eventuell zur Anbringung der höher geachteten von den Garnituren unabhängigen Messer am Gürtel gedient haben könnte? MESSER MIT GOLDENEM ORTBAND UND HEFTRING (Kat. 58-59.) Wie bereits bemerkt wurde finden wir die Verzierung des Schildkörpers und tierköpfigen Aufhängerfortsatzes unseres „Köcherverschluß'-Beschlags aus Zahnung und Spiralschlingen auch auf dem Stück aus Grab 16 vom Fundort Keszthely-Fenékpuszta, das man in Anlehnung an Csallány als „Tierpaar-Taschenschnalle" bezeichnen könnte,594 sowie auf den durchbrochenen Messerbesätzen des Fundes von Kunbä- bony (Abb. 67.1-2.). Das abgerundete Ende des flachen, ovalen Messerheftes schließt ein ortbandartiger, durchbrochen gearbeiteter Beschlag ab (Kat. 58.). In der Nähe des unteren gelappten Endes wird er etwas breiter, hier hatte man ihn mit Goldnägeln, die an die Augen eines Tierkopfes erinnern, am Heft 594. BARKÓCZY: 1968, 284, 301, Taf. LXV. 9, LIX. 6, LXX. 5. befestigt. Zwischen dem Beschlag an seinem Ende und den Goldbesätzen an seinem Ansatz war das Messerheft mit zwei gerippten Goldbändern verziert. Die durchbrochene Verzierung des mit dem gleichen schließenden, „Unförmigen Ortbandes bildet der ähnlich zum Heftende schlaufengerahmte, mandelförmige Mittelteil. Diesen verbinden kurze, strahlenartige mit dem „U"-förmigen Rahmen., Sowohl letzteren, als auch den durchbrochenen Mittelteil zieren zisellierte Kerbungen, Zahnungen. Auf dem Ortbandbeschlag der Scheide wiederholt sich die Verjüngung des Heftendes nur in der Linienführung, die Augen aber sind nicht durch Zisellierung gekennzeichnet, so das sich der Tiergestaltcharakter der Darstellung lediglich am Heftende erahnen läßt. Seine Befestigung erfolgte von Seiten der Kanten mit unter dem Band eingeschlagenen Nägeln. Das schlaufengerahmte mandelförmige Motiv des durchbrochenen Ortbandes und Heftendes taucht auch auf anderen Stücken des Fundes auf, so z.B. am gravierten, zisellierten Bandring (Kat. 79.) bzw. auf den „T”-förmigen Aufhängerbeschlägen (Kat. 11-12.) der Pseudoschnallen- Gürtelgarnitur. Unter den Fürstenfunden ähnlichen Alters findet es sich im Fund von Maloje Perescepino (Abb. 67.3.) auf dem reichverzierten Heftende des Messers,595 in ährengemustertem Rahmen und dessen Innerem mit mandelförmigen und dreieckigen, an zwei Seiten mit geschwungenen tropfenförmigen Fächern. (Die Steineinlagen des Beschlags fehlen, wodurch seine Nietbefestigung sichtbar wurde, die mit 595. LWOWA-SEMENOW: 1985, 81, Abb. 6.1. 167