H. Tóth Elvira - Horváth Attila: Kunbábony (Kecskemét, 1992)
I. Der Fundort
Abb. 6 Schichtlinienkarte der Sandgrube Erschließung auch mit Metallsuchgeräten überprüft. Und entgegen aller vorherigen Vermutungen war unsere mehrmonatige Arbeit von Erfolg gekrönt! DIE ERSCHLIEßUNG DES ZWEITEN GRABES Etwa 7 min O-SO-Richtung vom Fußende des ersten Grabes stießen wir auf das Grab Nr. 2. In dem in der sommerlichen Hitze schnell trocknenden, pulverigen Sand nahmen wir auf der von Wurzeln durchwachsenen Fläche die Verfärbung der Grabgrube nicht wahr, lediglich beim senkrechten Abgraben der Schnittwand entdeckten wir die Nordecke des Grabes. An seinem Nordende aber kamen, ebenfalls in der senkrechten Wand, fragmentarische Enden menschlicher Beinknochen, in deren Nähe der Goldrahmen einer Schwertaufhängerschlaufe sowie kleine, von Goldrosetten mit Steineinlage verzierte Silbernägel zum Vorschein. Die schwach wahrnehmbare Grabverfärbung verfolgten wir entlang des Schnittes und fanden in 60 cm Tiefe eine 270 cm lange und 110- 125 cm breite Grabgrube. Wie aufgrund des Erscheinens zu erwarten war, erwies sich das Grab als vollständig zerstört und ausgeraubt. Über die ganze Grabsohle verteilt kamen Wirbel, Rippe, Fragmente der Beinknochen und des Unterkiefers, Stücke von Sargklammern sowie Eisenfragmente, Teile von vergoldetem Silberblech mit punziertem Rand - und vergoldetem Silberblech zum Vorschein. Weiters fanden wir in der Nähe des Fußendes des Grabes eine 03K/1 Abb. 7 Schichtlinienkarte der Sandgrube, die Stelle des 1. Grabes kleine, schmale, mit Flechtmuster verzierte und in Goldblech gepreßte Riemenzunge. Unter den Funden lagen nur einige Sargklammern annähernd in situ. An den Ostrand des Grabes schloß sich in einer Länge von etwa 2 m ein halbkreisförmiger, bis zu 26 cm ausbuchtender dunklerer Fleck an, den wir bis zu einer Tiefe von 110 cm verfolgen konnten. Aus dem Erdreich dieser Raubgrube kam neben menschlichen Gebeinen auch eine kleine Bronzeschnalle zum Vorschein (Abb. 12.). Sonstige Funde konnten wir weder im laufenden Jahr, noch anläßlich der Grabung im folgenden Jahr 1972 machen18 (Abb. 13.). 18. ln der Folgezeit inspizierten wir immer wieder die Arbeiten in der Sandgrube neuere Funde aber kamen nicht zum Vorschein. Ende der 70er Jahre wurde die Sandförderung in dieser Grube eingestellt und auf dem Weideland westlich des Akazienwaldes eine neue eröffnet. Zu Beginn der 80er Jahre aber nahm man in dem südlich von Kunbábony gelegenen Grenzgebiet namens Tehén járás in einer 1940 betriebenen Sandgrube die Förderung wieder auf. In dem von hier abtransportierten Sand fand man bronzezeitliche Gefäßfragmente und auf der Sohle der Grube stießen wir auch auf Teile eines menschlichen Skeletts. Es gelang uns den bronzezeitlichen Fundort genau abzugrenzen und eine - wie anzunehmen - Opfergrube zu erschließen. RégFüz 1987, 17. KJM Adattára 87/549. 17