H. Tóth Elvira - Horváth Attila: Kunbábony (Kecskemét, 1992)

III. Die Requisiten und Rekonstruktion der Bestattung

Abb. 36 1. Schiwaschowka, 2. Corku (Litwinski) nicht immer auf der Hand, und ein Teil der Forscher meint darin die auf dem Gräberfeld Táp beobachte­ten — und seither immer besser dokumentierten — gezimmerten Holzkisten, die „Schränke", zu erken­nen.94 Im Zuge der vom Kecskeméter Museum gelei­teten Ausgrabungen am Gräberfeld von Solt konnten unter den Gräbern des 7-8. Jh. neben den Vertiefun­gen in den Ecken der Gräber zum ersten mal auf unserem Gebiet die Spuren des über der vierbeinigen Liege errichteten, auf vier bis sechs Säulen ruhenden Schutzdaches beobachtet werden.95 Am Fundort Kunpeszér-Felsőpeszéri út langten dessen tragende Stangen, in die Seitenwand des Grabes eingelassen, bis unter die Ebene des Skeletts. Zwischen diesen hatte man wahrscheinlich über dem Toten Leder aufgespannt.96 Besondere Aufmerksamkeit verdienen 94. WICKER: RégFüz. 1975, 305 und 1986, 50-70. 95. HORVÁTH: ArchÉrt. 1984, 273. 96. H. TÓTH: 1987 (Manuskript) die von Gábor Kiss im Gräberfeld von Lukácsháza gemachten Beobachtungen, der in einzelnen Grä­bern auf die Spuren von mit Kreuzverschalung gezim­merten, durch Querlatten verbundenen oder geteil­ten höheren Bretterrahmen bzw. doppelten Holzrah­men stieß.97 Deren Konstruktion gelang es ihm auf­grund von in merowingerzeitlichen Gräbern beo­bachteten, aus Holz gefertigten Grabkammern zu rekonstruieren. Aus obigen Ausführungen wird auf jeden Fall deut­lich, daß wir infolge der sich vermehrenden, immer gründlicheren Beobachtungen - wie wir dies voraus­setzten - auf immer vielfältigere Varianten der awa­renzeitlichen Bestattungssitten treffen. Die in ganz Eurasien bekannten und gebräuchlichen Sittenvaria­tionen sind zum Großteil auch in unseren awarenzeit­97. KISS, C. :1985, Das Gräberfeld von Lukácsháza. (A lukácsházi temető) Vas Népe. Für die Angabe und die Dokumentation möchte ich mich besonders bedanken. 84

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