Levéltári Közlemények, 55. (1984)

Levéltári Közlemények, 55. (1984) 1. - Hajdu Lajos: A büntetőjogtörténet kutatásának kihasználatlan lehetőségeiről : a rabtabellák és büntető-perkivonatok történeti forrásértéke / 3–30. o.

A büntetőjogtörténet kutatásának lehetőségeiről 29 в конце столетия богохульство считалось лишь проступком, и только нарушение обществен­ного порядка каралось тюремным заключением сроком на 1—2 месца. Такие же изменения характерны для юридической оценки прелюбодеяния и распутства. Источники верно отражают многокрасочность жизни изучаемого времени: в некоторых местах предварительное заключение могло продолжаться несколько лет, но в то же время в отдельных городах 95% арестованных уже через 1-2 недели после ареста были приговорены; Арестованные крестьяне или горожане после нескольких дней ареста нередко освобождались до судебного разбирательства своего дела, при условии обеспечения поручительства. По сви­детельству реестров арестантов суды нередко не принимали во внимание дворянских при­вилегий (например, секли розгами и заключали в тюрьму дворян даже при отсутствии закон­ных предпосылок к наказанию и др.) . Заслуживает внимания, что в отдельных комитатах 90-95% арестантов состояли из жителей не тех мест. Помимо этого автор статьи обращает внимание читателей на многие другие важные факты, подчеркивая богатые возможности, скрывающиеся в изучении до сих пор недостаточно оцененного вида архивного источника. ÜBER DIE UNAUSGENUTZTEN MÖGLICHKEITEN IN DER ERFORSCHUNG DER STRAFRECHTSGESCHICHTE (HISTORISCHER QUELLENWERT DER STRÄFLINGSTABELLEN UND DER STRAFPROZEßAUSZÜGE) Lajos Hajdu Wie hat sich die Kriminalität in Ungarn im letzten Drittel des 18. Jhs verändert? Kamen mehre­re Verbrechen zu Beginn oder am Ende dieser Periode vor? Wann, in welchem Maße und warum hat sich die Zahl und die Proportion der verschiedenen Delikte vermehrt oder verringert? Womit lassen sich diese Erscheinungen erklären? Wie hat sich der Anteil der wegen Begehung eines Verbrechens verurteilten bzw. festgenommenen Frauen und Jugendlichen gestaltet? Was war in Wirklichkeit für das Strafverfahren (Ermittlung, Untersuchung und Prozeß) charakteristisch? Welche Abweichungen gibt es in der Praxis der Komitats-, Stadt- bzw. Patrimonialgerichtsbarkeit bei Strafverfahren? Wo und wie lebten in der Praxis die für die feudalen Zeiten charakteristischen Barbareien weiter - bzw. wo, wann und wie setzten sich in der Rechtsprechung die humanen Prinzipien der Aufklärung durch? Solche und ähnliche Fragen beantwortet der Verfasser in seiner Monographie: „Schuld und Strafe in Ungarn im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts", in seiner vorhegenden Studie summiert er die im Laufe seiner Forschungsarbeit erworbenen Erfahrungen. In seiner Arbeit stützte sich der Verfasser vor allem auf die Strafprozeßauszüge der Komi ta te, Städte, Dominialgüter und auf die Sträfüngstabellen. Die Justizverwaltung hat 1726 die regelmäßige Zusendung der Prozeßauszüge, sowie 1756 die der Sträflingstabellen vorgeschrieben. Trotz der wieder­holten Verordnungen kam selbst nach Jahrzehnten nur die Hälfte oder das Zweidrittelteil der Komi­tate dieser Verpflichtung nach (in den Städten war die Proportion besser, in den Domänen schlechter) - trotz alldem sind diese archivalischen Quellen zur Beantwortung der gestellten Fragen geeignet. Die Tabellen geben nämlich den Namen, das Lebensalter, den Beruf, den gesellschaftlichen und Fami­lienstand, den Geburts- oder Wohnplatz der durch das Gericht verurteilten (oder wegen Verdacht der Begehung eines Verbrechens in Untersuchungshaft gesetzten) Personen, ferner auch das an, wann und warum der Delinquent ins Gefängnis gekommen ist (womit er angeklagt wurde) und welches Urteil das Gericht in seinem Prozeß ihm zugemessen hat. Der Verfasser stellt auf Grund von etwa auf 15 000 Per­sonen sich beziehenden 600 Tabellen fest: die Ausmaße der Kriminalität sind in diesem Drittel­jahrhundert etwa auf das Zweifache angewachsen und es werden auch die Ursachen dieser Erscheinung analysiert. Er stellt fest, daß in dieser Periode nicht nur die Zahl und die Organisiertheit der Ver-

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