Schematismus der K. K. Landwehr und der K. K. Gendarmerie 1909 (Wien, 1909)
Anhang
550 Orden, Ehren- und Erinnerungszeichen Kaiserlich-österreichischer Franz Joseph-Orden Gestiftet von Kaiser Franz Joseph I. am 2. Dezember 1849 als dem ersten Jahrestag seiner Thronbesteigung. Großmeister ist der regierende Kaiser; der Orden teilt sich in Großkreuze, Komture (seit 1869 mit oder ohne Stern auf der rechten Brustseite) und Ritter; ferner seit 1901 die zwischen dem Komtur- und dem Ritterkreuz rangierende Ordensklasse des „Offizierskreuzes“, welche ohne Band auf der linken Brustseite getragen wird. Das Ordenszeichen ist ein rotgeschmelztes schmales goldenes Kreuz, in der Mitte gedeckt durch einen weißen Schild mit der goldenen Namenschiffre F. J. (Franeiscus Josephus)., Zwischen den Kreuzesarmen ist der goldene, schwarz geschmelzte, gekrönte österreichische' Reichsadler mit offenen Klauen sichtbar, welcher in seinen beiden Schnäbeln eine oben durch eine sogenannte „Treue“ (verschlungene Hände) geschlossene, über das Kreuz herabhängende goldene Kette hält, zwischen deren Gliedern an ihrem unteren Teile die goldenen Buchstaben des Allerhöchsten Wahlspruches: „Viribus unitis“ (Mit vereinten Kräften) sich zeigen. Über dem Kreuze schwebt die österreichische Kaiserkrone. Auf der Rückseite zeigt der Mittelschild das Stiftungsjahr 1849. Band hochrot. Kriegsdekorationen zum Leopold-Orden, Orden der Eisernen Krone und zum Militärverdienstkreuz Seine Majestät Kaiser Franz Joseph bestimmte mit der Allerhöchsten Entschließung vom 12. Jänner 1860 in der Absicht, „die unmittelbar vor dem Feinde erworbenen Dekorationen der genannten Ehrenzeichen von jenen zu unterscheiden, welche für anderwärtige militärische oder Zivilstaatsverdienste verliehen worden sind; damit ferner in jenen Fällen, wo der wegen Bravour vor dem Feinde bereits besessene Orden infolge erneuerter, doch nicht auf dem Schlachtfeld selbst dargelegten Verdienstlichkeit durch Zuerkennung einer höheren Klasse derselben Dekoration bisher entfiel, die sichtbare Anerkennung auch des früheren, rein kriegerischen Verdienstes erhalten werde“, daß „die für Verdienste unmittelbar vor dem Feinde verliehenen Orden durch die Bezeichnung: Kriegsdekoration des N.-Ordens (Militärverdienstkreuzes)“ zu unterscheiden sind. Als charakteristisches Merkmal der Kriegsdekoration wurde ein goldener Lorbeerkranz bestimmt, der bei dem Orden der Eisernen Krone mit grünem Email belegt, bei den übrigen Dekorationen blaßgrün legiert ist. Die neuen Dekorationen wurden von nun an wie folgt ausgestattet: a) die (Friedens-) Dekorationen des Leopold- und des Eisernen Kronen-Ordens aller drei Klassen ohne Veränderung; das Militärverdienstkreuz hat jedoch nicht nur an den roten Rändern, sondern auch in den weißen inneren Stellen und rückwärts weiß emailliert zu werden. b) Kriegsdekoration des Ritterkreuzes des Leopold-Ordens: zur Friedensdekoration ein aufwärts stehender halber Lorbeerkranz unter der Krone. Kriegsdekoration der Eisernen Krone 3. Klasse: zur Friedensdekoration aufwärts gerichtete, grün emaillierte Lorbeerzweige unter Schwert und Reichsapfel. Kriegsdekoration des Militärverdienstkreuzes : geschoppter Lorbeerkranz um den roten Umfassungsrand der Legende. c) Kriegsdekoration des Kommandeurkreuzes des Leopold-Ordens und der Eisernen Krone 2. Klasse: wie bei den unter b) erwähnten Kriegsdekorationen derselben Orden, nur in verhältnismäßig vergrößertem Maße. d) (Friedens-) Dekoration des Kommandeurkreuzes des Leopold- und des Eisernen Kronen-Ordens 2. Klasse für solche, welche bereits die Kriegsdekoration desselben Ordens 3. Klasse besaßen: um das Mittelfeld (bezüglich Herzschild) der gleichklassigen Friedensdekoration ein geschoppter, bei der Eisernen Krone 2. Klasse grün emaillierter Lorbeerkranz. e) Kriegsdekoration des Großkreuzes des Leopold- und des Eisernen Kronen- Ordens 1. Klasse: auf die- gleichklassige Friedensdekoration die unter b) genannten Kriegsembleme, ferner ein geschoppter Lorbeerkranz durch die Spitzen des achteckigen silbernen Sternes gezogen. f) (Friedens-) Dekoration des Großkreuzes des Leopold- und des Eisernen Kronen- Ordens 1. Klasse lür solche, welche die Kriegsdekorationdesselben Ordens 2. oder 3. Klasse früher ’besaßen: die Ordenszeichen unverändert [wie ad a)], ferner beim Leopold-Ordensstern: geschoppter Lorbeerkranz um die Legende; beim Stern des Eisernen Kronen-Ordens: geschoppter Lorbeerkranz um den dunkelblau emaillierten Reif statt der Goldverzierung.