Schematismus der K. K. Landwehr und der K. K. Gendarmerie 1907 (Wien, 1907)
Anhang
Orden, Ehren- und Erinnerungszeichen 491 Dekoration der Elisabeth-Theresien-Militärstiftung Gestiftet von der Kaiserin Elisabeth Christine, Witwe Kaiser Carl VI., im Jahre 1750 für 20 Oberste und Generalmajore, welche dem Hause Österreich durch 30 Jahre treu gedient haben. Am 16. November 1771 erneuerte die Tochter der Stifterin, Kaiserin Maria Theresia, den Orden und setzte die Anzahl der in drei Klassen unterschiedenen Mitglieder auf 21 fest. Jene der 1. Klasse beziehen an jährlichem Stiftungsgenuß 853 fl. 70 kr., jene der 2. Klasse 683 11. und jene der 3. Klasse 426 fl. 85 kr. Im Sinne der erlauchten Stifterinnen ordnete der Hofkriegsrat am 25. April 1793 an, daß diese Stiftung nur für im Dienste ergraute Oberste und Generalmajore, welche Altersoder Leibesgebrechen wegen zu keiner aktiven Militärdienstleistung mehr beigezogen werden können, gegründet worden sei. Das goldene Ehrenzeichen besteht aus einem ovalen, weiß geschmelzten Medaillon, welches von acht aneinander gereihten, längs geteilten, halb weiß, halb rot geschmelzten Spitzen umgeben ist und mit der Längsseite an der goldenen Kaiserkrone hängt. Das Medaillon zeigt eine gelb gemalte Kaiserkrone, darunter die verschlungenen Buchstaben E. C., M T. und die Umschrift: „M. Theresia parentis gratiam perennem voluit“ (Maria Theresia hat der Stiftung ihrer Mutter immerwährende Dauer geben wollen). Band schwarz. Militärverdienstkreuz Mit Rücksicht auf die vielen ausgezeichneten Waffentaten der Armee in dem Feldzuge 1848 in Italien beantragte FM. Gf. Radetzky die Gründung eines Ehrenzeichens, welches an jene Offiziere zu verleihen wäre, denen der Ausdruck der Allerhöchsten Zufriedenheit zuerkannt wurde. Die Kriegsminister FZM. Theodor Gf. Latour und FML. Franz Gf. Gyulai traten dieser Anregung näher und auf einen Vortrag des letzteren stiftete Seine Majestät Kaiser Franz Joseph am 22. Oktober 1849 das Militärverdienstkreuz, „welches — ohne alle Vorrechte bloß aus einer Klasse bestehend, als Auszeichnung für vor dem Feinde besonders lobenswerte Dienste (ungefähr in der Art, wie für die Mannschaft die silberne Tapferkeitsmedaille), jedoch bloß für wirkliche Offiziere, wie sie in dem Wortlaut des 4. Punktes der Statuten für den Militär-Maria Theresien Orden begriffen sind“. Ausnahmsweise erhielten alle jene Offiziere, denen während der Feldzüge von 1848 und 1849, dann bei den in diesem Zeitraum stattgehabten sonstigen Ereignissen die Allerhöchste Zufriedenheit ausgesprochen worden war, das Militärverdienstkreuz, das an dem Bande der Tapferkeitsmedaillen getragen wird. Es besteht aus einem silbernen weiß geschmelzten Kreuze mit rot emaillierten Rändern, dessen gleichartiger runder Mittelschild die silberne Inschrift trägt: „Verdienst“. Bezüglich „Kriegsdekoration“ siehe diese. Kriegsdekorationen zum Leopold-Orden, Orden der Eisernen Krone und zum Militärverdienstkreuz Seine Majestät Kaiser Franz Joseph bestimmte mit der Allerhöchsten Entschließung vom 12. Jänner 1860 in der Absicht, „die unmittelbar vor dem Feinde erworbenen Dekorationen der genannten Ehrenzeichen von jenen zu unterscheiden, welche für anderwärtige militärische oder Zivilstaatsverdienste verliehenworden sind; damit ferner in jenen Fällen, wo der wegen Bravour vor dem Feinde bereits besessene Orden infolge erneuerter, doch nicht auf dem Schlachtfeld selbst dargelegten Verdienstlichkeit durch Zuerkennung einer höheren Klasse derselben Dekoration bisher entfiel, die sichtbare Anerkennung auch des früheren, rein kriegerischen Verdienstes erhalten werde“, daß „die für Verdienste unmittelbar vor dem Feinde verliehenen Orden durch die Bezeichnung: Kriegsdekoration des N.-Ordens (Militärverdienstkreuzes)“ zu unterscheiden sind. Als charakteristisches Merkmal der Kriegsdekoration wurde ein goldener Lorbeerkranz bestimmt, der bei dem Orden der Eisernen Krone mit grünem Email belegt, bei den übrigen Dekorationen blaßgrün legiert ist.