Schematismus für das k. u. k. Heer und für die k. u. k. Kriegs-Marine 1901 (Wien, 1900)
Anhang
Orden. Ehren- und Erinnerungszeichen 1253 Königlich ungarischer St. Stephans-Orden Gestiftet von der Kaiserin-Königin Maria Theresia aus Verehrung für den heilig gesprochenen Gründer des Königreiches Ungarn, König Stephan, am Tage der Krönung ihres Sohnes Erzherzogs Joseph zum römischen König, 5. Mai 1764. Großmeister des Ordens ist Seine Majestät als König von Ungarn. Der Orden besteht aus Großkreuzen, Commandeuren und Kleinkreuzen. Die Decoration besteht aus einem beiderseits grün geschmelzten goldenen Kreuze, dessen Vordertheil in der Mitte ein runder, roth geschmelzter Schild deckt, in dem sich ein goldgekrönter grüner Dreiberg erhebt, auf dem ein weißes Doppelkreuz steht (hindeutend auf den von der Stifterin erneuerten „Apostolischen“ Titel); beiderseits des Kreuzes stehen die Goldbuchstaben M, bezw. T. Um den Mittelschild zeigt ein weißer Reif den Ordens-Wahlspruch in Gold: „Publicum meritorum praemium“ (Öffentliche Belohnung für Verdienste). Die Rückseite des Mittelschildes trägt die Inschrift; „STO. ST. RI. AP.“ (Sancto Stephano Regi Apostolico). Ober dem Ordenskreuze ist die ungarische Königskrone des heiligen Stephan in Gold angebracht. Band grünrothgrün. Nach den Statuten erlangten früher die Großkreuze dieses Ordens zugleich die Würde eines wirklichen, die Commandeure den Titel eines Geheimen Rathes, die Kleinkreuze aber den Anspruch auf die taxfreie Erhebung in den Freiherren-, unter Umständen selbst in den Grafenstand. Dieses Vorrecht wurde mit dem Allerhöchsten Handschreiben vom 18. Juli 1884 aufgehoben. Österreichisch-kaiserlicher Leopold-Orden Gestiftet von Kaiser Franz I. am 6. Jänner 1808 zu Ehren seines Vaters, des Kaisers Leopold II. Der jeweilige Kaiser von Österreich ist Großmeister des Ördens; es gibt Großkreuze, Commandeure und Kleinkreuze. Die Ordensdecoration ist ein rothge- schmelztes goldenes Kreuz mit weißer Einfassung. Der runde rothe Mittelschild enthält die verschlungenen Goldbuchstaben F. J. A. (Fran- eiscus Imperator Austriae) und die Umschrift in Gold auf Weiß: „Integritate et Merito“ (Durch Unbescholtenheit und Verdienst). Die Rückseite des Mittelschildes ist weiß geschmelzt und zeigt innerhalb eines goldenen Lorbeerkranzes den Wahlspruch des Kaisers Leopold: „Opes regum corda subditorum“ (Die Macht der Regenten sind die Herzen der Unterthanen). Das Kreuz hängt an einer goldenen österreichischen Kaiserkrone, von welcher zwei goldene Bänder abfiattern. Band weißrothweiß. Der Orden wird auch mit der „Kriegs- Decoration“ verliehen (siehe den Abschnitt: „Kriegs-Decorationen“). Auch der den Großkreuzen dieses Ordens früher statutenmäßig zukommende Anspruch auf die Würde eines wirklichen Geheimen Rathes und der Commandeure und Ritter auf die taxfreie Erhebung in den Freiherren-, bezw. Ritterstand wurde am 18. Juli 1884 aufgehoben. Kaiser Napoleon I. stiftete zur Erinnerung an seine Krönung in Mailand am 5. Juni 1805 deD Orden der Eisernen Krone. Mit Auflösung des Königreiches Italien erlosch 1814 dieser Orden. Als Kaiser Franz I. in den Besitz seiner italienischen Staaten trat, rief er den Orden unter dem Namen: „österreichischer Orden der Eisernen Krone“ wieder ins Leben (1. Jänner 1816). Großmeister ist der jeweilige Kaiser von Österreich. Der Orden besteht aus Rittern der 1., 2. und 3. Classe. Die Ordensdecoration in Gold besteht aus einer Nachbildung der lombardischen Königskrone, dem österreichischen Doppeladler mit Scepter, Schwert und Reichsapfel und der über ihm schwebenden Kaiserkrone mit flatternden Bändern. Der blau geschmelzte Herzschild im Adler zeigt vorne F. (Franz), rückwärts 1815. Der Ordensstern (Grachat) der 1. Classe enthält die „Eiserne Krone“ und um sie auf blauem Felde den Ordens-Wahlspruch in Gold: „Avita et aucta“ (Altherkömmlich und erweitert). Band blaugelbblau. Bezüglich der Kriögs-Decorationen und der früher den Rittern der drei Classen zustehenden gleichen Vorrechte wie den entsprechenden Graden des Leopold-Ordens wird auf die angeführten Abschnitte hingewiesen. Kaiserlich-österreichischer Franz Joseph-Orden Gestiftet von Kaiser Franz Joseph I. am 2. December 1849 als dem ersten Jahrestage seiner Thronbesteigung. Großmeister ist der regierende Kaiser; der Orden theilt sich in Großkreuze, Comthure (seit 1869 mit oder ohne Stern auf der rechten Brustseite) und Ritter. Das Ordenszeichen ist ein rothgeschmelz- tes schmales goldenes Kreuz, in der Mitte gedeckt durch einen weißen Schild mit der goldenen NamenschiffreF. J. (Franciscus Josephus). Zwischen den Kreuzesarmen ist der goldene, schwarz geschmelzte, gekrönte österreichische Reichsadler mit offenen Klauen sichtbar, welcher in seinen beiden Schnäbeln eine oben durch eine sogenannte „Treue“ (verschlungene Hände) geschlossene, über das Kreuz herabhängende goldene Kette hält, zwischen deren Gliedern an ihrem unteren Theile die goldenen Buchstaben des Allerhöchsten Wahlspruches: „Viribus unitis“ (Mit vereinten Kräften) sich zeigen. Über dem Kreuze schwebt die österreichische Kaiserkrone. Auf der Rückseite zeigt der Mittelschild das Stiftungsjahr 1849. Band hochroth. Österreichisch-kaiserlicher Orden der Eisernen Krone