Schematismus für das k. u. k. Heer und für die k. u. k. Kriegs-Marine 1900 (Wien, 1899)

Anhang

1236 Orden, Ehren- und Erinnerungszeichen Geistliches Verdienstkreuz piis meritis Gestiftet für Militär-Geistliche von Kaiser Franz am 23. November 1801. an Stelle der Ehren-Medaillen. als Auszeichnung für Ver­dienste vor dem Feinde. Dieses geistliche Ver­dienstkreuz zerfällt in zwei Classen: das goldene und das silberne. Es hat die Gestalt eines Passionskreuzes mit kleeblattförmigen Enden, mit beiderseits weiß (hezw. blau) geschmelztem runden Mittelschilde, der auf jeder Seite die goldene Inschrift: „Plis meritis“ (Für fromme Verdienste) trägt. Band weiß mit drei rothen Streifen. Diejenigen Feldgeistlichen, welche zur Zeit der Stiftung dieses Verdienstkreuzes bereits eine Ehren-Medaille besaßen, wurden gegen Rückgabe der letzteren, mit dermalen Decoration betheilt. Tapferkeits-Medaillen Kaiser Joseph II. stiftete am 19. Juli 1789 eine goldene und eine silberne Denkmünze als Ehrenzeichen oder Ehren-Denkmünze (seit 1809 „Tapferkeits-Medaille“ genannt) für jene Soldaten des Mannschaftsstandes, welche sich vor dem Feinde durch tapfere und hochherzige Thaten auszeichnen. Kaiser Ferdinand stiftete am 19. August 1848 zur bestehenden silbernen noch eine kleinere derlei Medaille, welche nun „1.“ bezw. „2. Classe“ benannt wurden. Die Tapferkeits-Medaillen zeigen auf der Vorderseite das Brustbild des jeweilig regierenden Herrschers. Kaiser Franz Joseph wird in der Marsclialls-Uniform dargestellt und ist sein Bildnis mit der Umschrift „Franz Joseph I. V. G. G. Kaiser v. Österreich“ umgeben. Auf der Rückseite verschlingen sich kranzartig zwei Lorbeerzweige, welche die Inschrift : „Für Tapferkeit“ einschließen; darunter sechs Re­gimentsfahnen. Die Besitzer der goldenen und der silbernen Tapferkeits-Medaillen 1. Classe erhalten lebens­länglich Zulagen und zwar erstere die ganze, letztere die halbe Löhnung jener Charge in der sie die Medaille erwarben. Früher konnte ein Soldat nur eine der Tapferkeits-Medaillen besitzen und musste, wenn er später eine der höheren Classe erwarb, die der minderen Classe zurückstellen. Kaiser Franz Joseph gestattete aber am 5,- Juni 1849. dass jeder Soldat alle drei Medaillen erwerben und tragen könne. Band weißroth, gerippt. Goldene und Silberne Verdienstkreuze Gestiftet am 2. December 1849 von Kaiser Franz Josephan Stelle der goldenen und silbernen Civil-Verdienst-Medaillen. Beide Verdienst­kreuze werden mit und ohne Kaiserkrone ver­liehen ; alle vier Grade können gleichzeitig ge­tragen werden. Das Kreuz ist schmal, roth geschmelzt und hat goldene, bezw. silberne Einfassung. Der Mittelschild ist weiß geschmelzt und von Gold, bezw. ohne Schmelz von Silber, zeigt in der Mitte die Buchstaben F. J. (rückwärts : 1849) um diese: .Viribus unitis“, darunter eine durch eine Treue (verschlungene Hände) geschlossene Kette. Band liochroth. Kriegsmedaille Gestiftet von Kaiser und König Franz Joseph I. anlässig Allerhöchstdessen 25jährigen Regierungs-Jubiläum mit Armee-Befehl vom 1. December 1873 für alle jene Personen ohne Unterschied des Ranges und der Stellung, welche einen oder mehrere miserer Feldzüge 1848, 1849, 1859. 1864, 1866 und 1869 mitgemacht haben. Später wurde diese Medaille auch für die Feld­züge 1878 und 1882 zuerkannt *). Die Kriegsmedaille ist aus Bronze, zeigt auf der Vorderseite den lorbeergekrönten Kopf des Stifters mit der Umschrift: „Franz Joseph I. Kaiser v. Österreich König v. Böhmen etc. Apóst. König v. Ungarn“ und auf der Rückseite inner­halb eines von einem Lorbeer-und einem Eichen­zweige zusammengehaltenen Kranzes das Datum des Jubiläums : „2. December 1873.“ Band schwarzgelb, gerippt mit schwarz­gelben glatten Rand. Diese Medaille kann dem Besitzer weder durch gerichtlichen Spruch, noch sonst abge­nommen werden. *) Das letzte Erinnerungszeichen an einen Feldzug, den die ganze Armee mitgemacht (1864 war nur ein geringer Theil mobilisiert), wurde am 31. Mai 1814 in Paris von Kaiser Franz I. gestiftet. Es hieß „Armeekreuz“ (auch Kanonenkreuz), bestand aus dem Metalle eroberter Kanonen, hatte die Gestalt eines lorbeerumwundenen Kreuzes, zeigte auf der Vorder­seite die Inschrift: „Libertate Europae asserta 1813, 1814“ (Für Befreiung Europas) und auf der Kehrseite: „Grati Princeps et Patria. Franciscus Imp. Aug.“ (Dank des Fürsten und Vaterlandesi. Band gelb, schwarz eingefasst; dieses Armeekreuz wurde im Knopfloch, bezw. auf der linken Brustseite getragen.

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