Linzbauer, Franciscus Xav.: Codex Sanitario-Medicinalis Hungariae 3/4 (Budae, 1861)

Continuatio altera regiminis imperatoris ac regis Francisci (II.) I.

652 Wasser seine saure Beschaffenheit der Kohlensäure verdanke; die Reaction auf die Fernambuk-Tinclur zeigt überdiess an , dass das Wasser aurh alka­lische Körper zu seinen Bcstandtheilen zähle. Um die fixen Bestandtheile zu ermitteln, wurde auf folgende Weise verfahren: Durch Zusatz von Salzsä u r e entstand in dem Wasser ein Auf­brausen , welches von der Kohlensäure herrührte; die erwärmte Flüssig­keit Hess eine iceisse gallertartige Wolke bemerken, die sich zu einem sehr geringen Niederschlag sammelte, und der Kieselerde angehörte. — Zur Be­stätigung der Anwesenheit der Kieselerde wurde ein Theil des Wassers bis zur Trockniss abgedampft, der Rückstand geglüht. dann in Wasser aufgelöst, die Flüssigkeit mit Es sig s äur e übersättigt, wieder abgedampft, und die trockene Masse in Wasser aufgelöst; sie hinlerliess ein blendcnd-weisses Pul­ver, loelches sich in Saurem nicht, wohl aber in Äetzkalien auflösste, und alle Eigenschaften der Kieselerde hatte. Weder im Wasser', noch mit dem durch Abdampfen erhaltenen Rück­stände brachte die Salzsäure eine Erscheinung hervor, welche auf die Gegenwart von hochoxydirten Stoffen, oder anderen in Wasser u n a «fl öslichen Sä u r e n (ausser der KieselerdeJ , oder auch auf die der S chwefel verbind ungen schliessen Hesse. Ein anderer Theil des Wassers wurde durch Abdampfen concentrirt, mit Salzsäure angesäuert, und mit einer concentrirten Auflösung des Sch io efelwasser stoffgases im Wasser , gemischt; es entstand, selbst nachdem die Flüssigkeit erwärmt wurde, kein Niederschlag. — Sofort ist A tu­rnon i ak zugesetzt, und die Flüssigkeit mit S c h w e f el- Wa sserstoffa tű­mön ia k versetzt worden : Es entstand ein grünlich-schwarzer Niederschlag, der mit Wasser ausgesüsst, und in K ö nigsw a s s e r aufgelöst wurde. A in­ni o n i a k verursachte darin , nachdem der Flüssigkeit eine Salmiakauf- l ö s u n g zugesetzt ward, einen braunen Niederschlag, welcher, nachdem der Salmiak das Mangan und andere Metalle, wenn sie vorhanden waren, in gelöstem Zustande zurück hielt, nur aus Eisen und Thonerde bestehen konnte. Die von dem Niederschlag abfdtrirte Flüssigkeit gab durch Zusatz von Aetzkali keinen Niederschlag, sie enthielt daher weder Mangan, noch sonst ein anderes Metall. — Um zu bestimmen, ob der durch Ammoniak erhaltene Niederschlag bloss Eisen oder auch Thonerde enthalte, wurde er in Salz- s äur e aufgelöst, und mit einem Uebermass von Aetzkali versetzt. Das Eisen ist hierdurch gefällt worden, und nachdem die Auflösung mit Salmiak keinen Niederschlag gab, die Abwesenheit der Thonerde dargethan. — Zur Bestätigung der Abwesenheit der Thonerde in dem Mineralwasser wurde eine Mengedes Wassers mit 0 x al s äu r e versetzt, icelche die Kalkerde fällte, dann Salmiak, um die etwa vorhandene Talker de in der Auflösung zu er­hallen, zugesetzt, und sodann Ammoniak zugegossen; es entstand kein Niederschlag Um zu erfahren, ob das Eisen als Oxydul in dem Wasser enthalten sei, wurde ein Theil des Wassers mit Gallussäure, ein anderer mit Eise ti­bi a u s au r e m Kali gemengt. Eisenblausaures Kali gab eine grüne Färbung, die sich nach und nach durch die Einwirkung der atmosphärischen Luft, in einen blauen Niederschlag veränderte; Gallussäure ertheilie dem Wasser eine schöne Purpurfarbe, die durch längeres Stehen an der Luft schwarzblau wurde. — Diese Versuche beweisen, dass das Eisen als Oxydul in dem Was­ser vorhanden sey, und der Umstand, dass das gekochte und fUtrirle Wasser, weder mit Goldchlorid, noch durch eisenblausaures Kali eine

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