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F. v. Winckel: Frauenleben und -leiden am Äquator und auf dem Polareise

Frauen. — Durch den Eintritt der Menses — der bei den Kamerunnegern festlich begangen wird — wird das Mädchen „un­rein“ und von der Familie getrennt. In bezug auf die Beschäfti­gung der Frauen ist dieselbe, was häusliche Arbeit, Pflege und Er­ziehung der Kinder, Herstellung von Gerätschaften und Unterstützung des Mannes in mancherlei Arbeiten betrifft, ebenfalls sehr ähnlich. Zur dritten Gruppe, die uns zeigt, daß das Verhalten der Stämme wenigstens ähnlich ist, rechnen wir ihr Verhalten zum Weibe und die Stellung, die sie dem Weibe einräumen. Die niedrigste Stellung nimmt offenbar die Kanakin ein; sie kann vom Mann verschenkt, gekauft, getötet werden, indessen ist sie materiell von ihm unabhängig, da das, was sie mit in die Ehe ge­bracht und in ihr miterworben hat, ihr auch bleibt. Auch die Ne­gerin steht physisch und sozial tiefer als ihr Mann, doch ist sie ein wertvolles Eigentum desselben und die Matronen haben oft eine hohe Vertrauensstellung. Von der Eskimofrau aber sagt Nansen, daß sie eine bedeutende Rolle in der Gesellschaft spiele, da sie in der Regel gut behandelt werde, und in der Tat: bei den zahlreichen Ab­bildungen von Ehepaaren, die uns Amundsen geliefert hat, kann man überall fröhliche Frauengesichter und mit den Kindern zusammen auch ein wirkliches Familienglück bewundern — so gering sind ihre Ansprüche an das Leben — so groß ist ihre Genügsamkeit. Die wichtigsten Unterschiede zwischen den genannten Völker­stämmen existieren endlich in Beziehung auf Krankheiten, von denen dieselben befallen werden, und hier sind die Eskimos ent­schieden in der ungünstigsten Lage, insofern sie durch die immer­mehr fortschreitende Zivilisation, durch die Abnahme ihrer Haupt­ernährungsquelle (der Seehunde), durch den zunehmenden Brannt­weingenuß, durch die Verschlechterung ihrer Wohnungs- und Kleidungsverhältnisse und ihre um sich greifende Verarmung immer mehr die Beute von verheerenden Krankheiten, wie Tuberkulose, Skrofulöse, Rhachitis, Pocken und Syphilis werden. Die weit gün­stigere Lage, in der sich in dieser Beziehung die Neger und Kanaken befinden, haben wir früher schon besprochen. Obwohl auch für sie der Alkohol ein furchtbares Gift ist, welches immer mehr verbreitet wird, so ist doch die Menge von Momenten, welche die Eskimo­stämme fortwährend dezimieren, eine so große, daß sowohl Nansen als Amundsen auf die näherrückende Gefahr einer vollständigen Vernichtung derselben in ergreifender Weise aufmerksam gemacht haben. Hoffen wir, daß deren Warnungsrufe nicht ungehört verhallen! München, 31. Januar 1908. 238 F. v. Winckel, Frauenleben und -leiden am Äquator und auf dem Polareise. [28

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