Szakcikk gyűjtemény

J. Pagel: Johann Karl Proksch zum 70. Geburtstage

EXTRÁIT DU „JANUS”, Harlem, 1910, De Erven F. Bohn.

ZUR AELTEREN GESCHICHTE DER HUFELAND- SCHEN GESELLSCHAFT.

Eine Skizze von J. PAGEL, Berlin.

Man rühmt mit einer gewissen Emphase die Gegenwart als das „soziale” Zeitalter und führt als Beleg hierfür u. A. auch die wahrhaft paroxysmale Neigung zur Gesellschaftsbildung, zum sozialen Zusammenschluss an. Wer die Geschichte älterer Zeiten kennt und verfolgt, weiss, dass die Vereinsseuche schon früher grassiert, also auch hier das alte Salomonische: „Nihil novi subter solem” Platz hat. Unser Jahrhundert ist auch in dieser Beziehung nichts weiter als der Ausläufer, der Epigone der verflossenen Zeit. Beweis ist, dass im Jahre 1810, also genau vor hundert Jahren, fast a tempo zwei wissenschaftliche Gesellschaften ins Leben traten, beide der Medizin gewidmet, beide in Berlin, beide von den damaligen Koryphäen, dem „alten Heim” und dem Kgl. Preuss. ersten Leibarzt und Staatsrat Chr. W. Hufeland gegründet, beide noch heute lebend und in voller Blüte.

Offenbar ist hier, wenn man so sagen darf, eine Art von Rivalität im Wohltun hervorgetreten, wobei die erstere, die „Gesellschaft für Natur- und Heilkunde” gleichzeitig die Naturwissenschaften als Objekt der Pflege in ihr Programm schrieb, während die letztere, die nach ihrem Begründer benannte und unter dieser Bezeichnung noch heute populäre, mehr die reine Medizin und alles, was damit zusammenhängt, ihre wissenschaftliche und künstlerische Seite, Standesangelegenheiten u. s. w. zur Erörterung ins Auge fasste. Ueber ihren Begründer braucht kein Wort geäussert zu werden. Knüpft sich auch eigentlich kein epochaler Fortschritt an seinen Namen, so lebt dieser doch nach dem Dictum unseres grossen Dichters für alle Zeiten; denn sein Träger hat „den Besten seiner Zeit genug getan”. Sicher war es der Ausdruck der persönlichen Herzensgüte und aufrichtigster Kollegialität von Hufeland, als die Anregung zu der neuen Gründung von ihm ausging. Vor mir