Szakcikk gyűjtemény
Wilhelm Waldeyer: Zur Geschichte des anatomischen Unterrichts in Berlin
36 den Akten geht wiederholt hervor, dass Buddeus — er unterzeichnet sich selbst so, und nicht „Buddaeus“, — wie im Biographischen Lexikon, herausg. von A. Hirsch, Bd. I, S. 611 steht — sich des anatomischen Unterrichtes wacker angenommmen hat. Er sorgt für Vergrösserung der Anstalt, für den Leichenbezug, und als nach des 2. Professors der Anatomie, Cassebohms, Tode (s. Anm. No. 13) der bisherige Prosektor A. Schaarschmidt sich um dessen Nachfolge bewirbt, lehnt dies Buddeus entschieden ab: „Cassebohm sei ein tüchtiger und auch nach aussen hin berühmter Mann gewesen, Schaarschmi dt könne sich mit ihm nicht vergleichen; sein Gesuch sei eine Aufdringlichkeit“. Diesem Urtheil stimmen auch die übrigen Professoren des Collég, med.-chir. zu. Schaarschmidt wird im Prosektorat belassen; aber Joh. Fr. Meckel wird an Cassebohms Stelle als 2. Professor anatomiae berufen. Buddeus veröffentlichte unter anderem: 1. Observationes anatomicae selectiores. Miscellanea Berolinensia ex scriptis Soc. Reg. Scient. Continuatio Ilda. Berolini 1727. Diese Observationes enthalten ausser drei Mittheilungen pathologisch-anatom. Inhaltes eine deskriptiv anatomische: „Circa fabricam Sinuum Cranii eorumque aperturas in Cava narium“ mit Abbildungen. 2. Observationes miscellae circa Ossa etc ............., z. T. patholog.-anat. Inhaltes. Ebend. 1737 Y. T. 3. De corde scabioso pueri scabiosi. Ebend. 1740, T. VI. 11) Johann Friedrich Meckel der Aeltere, geb. 31. Juli 17241) zu Wetzlar, war Schüler Albrecht von Hallers in Göttingen und Buddeus’ in Berlin, wo er 1743 und 1744 studierte. 1748 kam er nach Berlin zurück und wurde bereits am 8. Mai 1740 Mitglied der Akad. d. Wissenschaften. Seine Dissertation „De quinto pari nervorum“ Gottingae 1748, 4°, schon machte ihn berühmt — vgl. das im Text Gesagte. Ich verweise wegen seiner Lebensbeschreibung und Würdigung seiner Verdienste auf Rüdingers Aufsatz in der Allgem. Deutschen Biographie, Bd. XXL S. 159, ferner auf Formey, Éloge de M. Meckel, Abhandl. der Akad. d. Wissenschaften, Berlin 1775. (Nouveaux Mémoires de l’Académie royale des Sc. et belles lettres, Année MDCCLXXV.) Morgagni widmete ihm das fünfte Buch seines grossen Werkes: „De sedibus et causis morborum“. Es heisst da (Ausgabe von 1767, Lugd. Batav. apud Cornelium Haak) „Celeberrimo Viro Joanni Frederico Mechel, (nicht Meckel, diese richtige Schreibart kommt erst in einer späteren Ausgabe) Illustri anatomico et medico Joannes Baptista Morgagnus S. P. D.“ (folgt eine lange Dedications-Epistel). In Berlin wurde J. Fr. Meckel durch Iiönigl. Dekret vom 20. Februar 1750 als Nachfolger Cassebohms in der 2. anatomischen Professur neben Buddeus angestellt, mit dem er noch bis zu dessen 1753 erfolgten i) Verschiedene Angaben, u. a. in dem Biographischen Lexikon von A. Hirsch, nennen als Geburtsjahr 1714. Aus den Akten der K. Akad. d. Wissenschaften habe ich das Jahr 1724 entnommen, was auch unzweifelhaft richtig ist. Denn sonst wäre ja Meckel erst mit 30 Jahren als Student der Medizin eingetreten; es ist viel wahrscheinlicher, dass er schon mit 25 Jahren Mitglied der Akad. der Wissenschaften wurde, als dass er erst mit 30 Jahren angefangen habe, Medizin zu studieren, da ausserdem die Akten wiederholt hervorheben, dass er schon in sehr jungen Jahren die Aufmerksamkeit der Fachgenossen auf sich gelenkt habe.