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Wilhelm Waldeyer: Zur Geschichte des anatomischen Unterrichts in Berlin

9 Ein Anderes noch soll aus dieser Inschrift angeführt werden, dass nämlich ausdrücklich in ihr bemerkt wird, der König habe für die Sicherung des Leichenbezuges (abun­dantia subjectorum) für die anatomischen Hebungen reich­lich Sorge getragen. Und das ist, wie sich aus dem hier­für sprechenden hochinteressanten Aktenmaterial, dessen Benutzung mir in zuvorkommendster Weise gestattet wurde, ergiebt, in der That der Fall gewesen. Stets waren die Herrscher bereit, wenn einmal Nachlässigkeiten und Schwierigkeiten eintraten, den Gesuchen der Anatomen um Aufbesserung der Dinge und Abhülfe der Mängel ohne Zögern nachzukommen. Wohlthuend berührt es dabei, dass zu wiederholten Malen die Rücksichtnahme auf das Publi­kum, die Angehörigen und sonstige in Frage kommende Verhältnisse zur Pflicht gemacht wird, so dass alle Härten thunlichst vermieden werden. Die erste anatomische Anstalt in Berlin lag an der Stelle des die Ecke der Dorotheen- und Charlottenstrasse einnehmenden Pavillons der Garde du Corps-Kaserne, also in nächster Nachbarschaft unserer jetzigen Universität. Sie wurde nicht etwa neu gebaut, sondern in einem da­selbst schon vorfindlichen Gebäude eingerichtet und, wie es scheint, für die damaligen Verhältnisse gleich recht gut ausgestattet. Bald nach der Gründung der Anstalt ist von drei Sitzreihen im Hörsaale die Rede, und 1812, in welchem Jahre die Anstalt noch an ihrem alten Platze war, hat der Hörsaal 167 Sitze, welche amphitheatralisch angeordnet waren. Bei der Einrichtung wurde bestimmt, dass die unterste Sitzreihe den Professoren, Doktoren und „Leuten von Distinktion“ Vorbehalten sein sollte, während auf der zweiten die „Herren Regimentsfeldscherer und die auf Universitäten gewesenen Medizinstudenten“, auf der dritten die „Feldscherer der Berliner Garnison“ Platz zu nehmen hätten. Was frei blieb, wurde den Zöglingen des 1724 gestifteten Collegium medico-chirurgicum, welches mit allen Lehrern und Unterrichtsmaterial, wie das zu

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