Litzmann, C. T. Carl dr.: Das Kindbettfieber in nosologischer, geschichtlicher und therapeutischer Beziehung (Halle, 1844)
Siebentes Kapitel. Geschichte des Kindbettfiebers. §. 94-224
284 gen Dlathcsc gab sich im Herbste durch das häufigere Vorkommen der Rose, so wie des Zosters und die Geneigtheit zu Venenentzündungen kund. Der Januar 1838 zeichnete sich durch eine kalte Witterung und nordöstliche Windrichtung aus. Die Krankheitsrichtung blieb entschieden gallig mit der rheumatisch - entzündlichen comhinirt, jedoch so gestaltet, dass die rheumatisch - entzündliche Seite sich mehr als überwiegend herausstellte; rosige Krankheitsformen fehlten ganz, rheumatische und besonders entzündliche Brustleiden mit galliger Complication herrschten vor. Die Witterung im Februar war ebenfalls kalt, jedoch veränderlich, die Windrichtung mehr nord - und südwestlich. Bronchitis und Bronchopneumonie mit galliger Complication kamen häufig vor, eben so rosige Entzündungen, unter anderen mehre zum Uehergangc in Brand neigende rosige Zcllgcwebs- Entzündungen an den Extremitäten. Das Kindbettfieber herrschte vom December bis Ende Februars. Die Geburten machten in dieser Zeit sehr oft künstliche Hülfe nötliig, besonders wegen Wehenschwäche. Berndt behandelte 28 Kranke, von denen 5 seiner Privatpraxis, 23 der Poliklinik, mithin der ärmeren Volksklasse, angc- hörten; nur 4 derselben wurden ins Lazareth aufgenommen. Im December ereigneten sich 6, im Januar 7, im Februar 13, im April 2 Krankheitsfälle, doch sind die letzteren beiden wahrscheinlich nicht mehr hierher zu rechnen. Neun von den Erkrankten waren künstlich entbunden, fünf hatten regelmässig, aber schwer, vierzehn leicht geboren. Zwölf litten an Peritonitis, ohne ein besonderes JWitleiden des Uterus (December und Januar) , neun an Endometritis, wozu sich meist eine Entzündung der Tuben und in zwei Fällen eine in Brand übergehende, rosige Entzündung der Scheide gesellte, zwei an einer Metrophlebitis, in den übrigen Fällen waren die Formen gemischt. Λ on 8 λ erstorbenen (December 1, Februar 7) wurden 5 geöffnet. Bei zweien fand man ein beträchtliches faserstoffiges Exsudat in der Bauchhöhle, das Peritonäum, besonders an den Tuben, stark injicirt , den Uterus gesund. Bei den drei übrigen waren die Zeichen der Peritonitis geling’, die innere Fläche des Items, besonders am C'ollum und der Placentarslelle, mit einer schwarzbraunen, stinkenden Schmie-