Eisenmann dr.: Die Kindbettfieber (Erlangen, 1834)

— vi —. Einsamkeit, Drang zur Beschäftigung und Liebe zur Wissenschaft hatten mich bestimmt, eine schon früher aufgefafste Idee zu verfolgen, näm­lich die, dafs Krankheiten, die in ihren Erschei­nungen grofse Aehnlichkeit mit einander haben, dem Wesen nach oft different seyen, oder sich selbst in einem mehr oder weniger schroffen Ge­gensatz gegenüber stehen können; ja dafs mitunter je zwei Reihen oder Familien von Krankheiten ihre specifischen Krankheitsprozesse in parallelen For­men durchführen. Dieses glaubte ich besonders in jenem Heer von Krankheiten wahrzunehmen, die auf den Schleimhäuten wuchern, und die in den Catarrhen ihre ersten Anfänge nachweisen lassen. So wie nun die Catarrhe bald mit Säure-Bildung, bald mit Basen-Bildung auftreten; wie die ent­wickeltste Form derselben, die Influenza bald von Nordost nach Südwest, bald von Südwest nach Nordost (1580) ihren pandemischen Zug macht, so glaubte ich auch bey den höher entwickelten Krankheiten der Schleimhäute ähnliche Gegensätze zu finden, und versuchte, eine Reihe derselben als elektro - negative Krankheitsprozesse zu con- struiren, die andere als elektro-positive, nannte die erste Pyren, die andere Typheil und es ergab sich, dafs so ziemlich auf jeder Schleimhaut der pyröse wie der typhöse Prozefs vorkommt.

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