Eisenmann dr.: Die Kindbettfieber (Erlangen, 1834)

Zweite Abtheilung. Puerperopyra und Puerperotyphus - Zweiter Abschnitt. Typhus puerperarum, Puerperotyphus

181 rus ist normal, in seiner Höhle liegt aber eine braun- rothe nicht sehr stinkende Masse, auch ist die Schleimhaut mehr oder weniger desorganisirt. Am Muttermund und auf der Scheidenschleimhaut trifft man nicht selten Hospitalbrand ähnliche, weit um sich fressende Geschwüre. Die Vena cava ascendens ist auf ihrer innern Wand oft dunkel geröthet, und diese zuweilen von der mittleren Haut etwas losge­trennt. Leber und Milz oft normal, oft etwas dunk­ler und weicher, namentlich die Leber, die Lungen häufig sehr erweicht, der Milz an Farbe und Consi- etenz ähnlich, und voll dunklem Serum. Die Arach­noidea und das Gehirn sehr blutreich, oft Wasser in den Ventrikeln; auf der Arachnoidea häufig Spuren von Entzündung. Die Muskeln der obern und untern Extremitäten zeigen mehrere, dem Anscheine nach, entzündete Stellen und Spuren von Eiterbildung und Erweichung der Muskelsubstanz. Letztere Erschei­nungen finden sich besonders dann deutlich, wenn die Kranken über Schmerzen in den Extremitäten geklagt hatten. Hier will ich auch noch einer merk­würdigen Erscheinung gedenken, welche auf eine eigenthümliche Beschaffenheit des Blutes schliefsen läfst. In zwei bekannten Fällen nämlich — der eine ist von Gaub mitgctheilt, der andere in der med. chir. Zeitung in den 90er Jahren angeführt — ent­wickelte das aus der Ader gelassene Blut von Wöch­nerinnen , welche am Puerperaltyphus gestorben wa­ren, nachdem es 24 Stund gestanden hatte, Gasblasen, welche, sowie sie mit der atmosphärischen Luft in Be­rührung kamen, sich von selbst entzündeten. Wahr­

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