Eisenmann dr.: Die Kindbettfieber (Erlangen, 1834)

Zweite Abtheilung. Puerperopyra und Puerperotyphus - Erster Abschnitt. Die Enteropyra Puerperarum oder die Puerperopyra

104 liehen, mehr bey der adynamischen Form vorzu- kommen. Die Symptome des Brust- und Hopfleidens sind dieselben wie im ersten Stadium, wenn es der Kunst nicht gelang dieselben zu mäfsigen. Oft feh­len aber dieselben, oder sind nur in geringem Grade vorhanden. Eben so verhält es sich mit den Deli­rien und den krampfhaften Zufällen. Zuweilen ist Tenesmus zugegen. Dabey fangen die Kräfte der Kranken an zu sinken, imd wenn nicht eine glück­liche Wendung eintritt, so stellt sich bey höchster Aufgetriebenheit und Spannung des Bauchs ein leich­tes Frösteln in demselben ein, wie es oft der Sug- guration vorherzugehen pflegt, die Schmerzen lassen nun nach, wie dieses auch zur Zeit der Exsudation bey der gewöhnlichen Peritonitis beobachtet wird; die Kranken glauben sich besser zu befinden, allein sie werden von Minute zu Minute schwächer, der Puls wird frequent, klein und unordentlich, die Angst beginnt von neuem, die Gesichtszüge entstellen sich, der Blick wird äufserst wehmütbig; die Zunge wird trocken, braun, der Durst ist unlöschlich, die Extremitä­ten werden marmorkalt, am Körper brechen kalte, kleb­rige Schweifse aus, und übelriechende Durchfälle sind die Vorläufer des unabwendbaren Todes. In manchen Epidemieen stellt sich vor demTode ein schwarzes, kaf- fesatzähnliches Erbrechen ein, z. B. bey der 1821/22 in Schottland beobachteten. Ich vermag diese Er­scheinung nicht sicher zu deuten, es scheint mir aber der Krankheitsprozefs sich hier dem gelben Fieber genähert zu haben , bey welchem die erbro­chenen schwarzen Massen aus Blut bestehen, welches

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